Einspeisevergütung & Netzeinspeisung

Die Einspeisevergütung und die Netzeinspeisung sind zentrale Konzepte im Betrieb von Photovoltaikanlagen. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Rentabilität und Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage, da sie Anreize für die Einspeisung von Solarstrom in das öffentliche Stromnetz schaffen. Die Einspeisevergütung ist ein gesetzlich festgelegter Tarif, den Betreiber von PV-Anlagen für den ins Netz eingespeisten Strom erhalten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Betreiber einer PV-Anlage erhalten eine Vergütung für den überschüssigen Strom, den sie ins öffentliche Stromnetz einspeisen.
  • Die Höhe der Vergütung variiert je nach Land und Gesetzgebung und sinkt in vielen Ländern kontinuierlich, um den Eigenverbrauch zu fördern.
  • Der nicht direkt verbrauchte Solarstrom wird automatisch ins Netz eingespeist.

Grundlagen der Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung wurde ursprünglich eingeführt, um die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und Investitionen in Photovoltaikanlagen zu unterstützen. Sie garantiert Betreibern von PV-Anlagen eine feste Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde (kWh) über einen definierten Zeitraum – in der Regel 20 Jahre. Die Vergütung ist abhängig vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage, da die Vergütungssätze in vielen Ländern regelmäßig angepasst werden, um Marktveränderungen zu berücksichtigen.

  • Höhe der Einspeisevergütung: Die Höhe der Vergütung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Anlagengröße, des Installationsortes und dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme. In der Regel sind die Vergütungssätze für kleine Anlagen höher als für große Anlagen.
  • Vergütungsdauer: Die garantierte Vergütung wird über einen festen Zeitraum gezahlt, meist für 20 Jahre. Nach Ablauf dieser Periode kann der Strom weiterhin ins Netz eingespeist werden, jedoch zu Marktpreisen, die in der Regel niedriger sind.

Die folgende Tabelle zeigt beispielhaft die Entwicklung der Einspeisevergütung für PV-Anlagen in Deutschland:

InbetriebnahmejahrEinspeisevergütung (EUR/kWh)Vergütungsdauer (Jahre)
20100,3920
20150,1320
20200,1020
20230,0820
Diese Werte dienen zur groben Orientierung.

Schon gewusst?

Die Einspeisevergütung wird weiter sinken. Hierdurch will man eine Anregung schaffen, den Eigenverbrauch aktiv zu erhöhen. Diese Entwicklung würde unter anderem eine Netzentlastung ermöglichen.

Netzeinspeisung: Funktionsweise und Vorteile

Die Netzeinspeisung ist der Prozess, bei dem der von einer PV-Anlage erzeugte Strom, der nicht vor Ort verbraucht wird, in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Dieser eingespeiste Strom wird vom Netzbetreiber übernommen und weiterverteilt, was zur Deckung des allgemeinen Strombedarfs beiträgt.

  • Messung und Abrechnung: Die Menge des ins Netz eingespeisten Stroms wird durch einen Zähler erfasst. Dieser Zähler ist getrennt vom Zähler, der den Eigenverbrauch misst. Die Vergütung für den eingespeisten Strom wird in der Regel monatlich oder jährlich abgerechnet.
  • Netzparität: Netzparität tritt ein, wenn die Kosten für die Erzeugung von Solarstrom gleich oder niedriger sind als die Kosten für den Strombezug aus dem Netz. In diesem Fall kann die Netzeinspeisung wirtschaftlich besonders attraktiv sein, da der erzeugte Strom kostengünstiger produziert wird als der Netzstrom.

Wirtschaftliche Aspekte der Einspeisevergütung und Netzeinspeisung

Die Einspeisevergütung und die Netzeinspeisung haben einen direkten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage. Sie tragen zur Amortisation der Investitionskosten bei und können über den gesamten Vergütungszeitraum eine stabile Einnahmequelle darstellen. Es ist jedoch wichtig, die Entwicklungen der Vergütungssätze und Marktpreise zu berücksichtigen, um eine realistische Einschätzung der Rentabilität zu erhalten.

  • Einspeisevergütung vs. Eigenverbrauch: In den letzten Jahren ist der Eigenverbrauch zunehmend wirtschaftlich attraktiver geworden, insbesondere da die Einspeisevergütung in vielen Ländern gesunken ist. Eine hohe Eigenverbrauchsquote kann die Wirtschaftlichkeit der Anlage weiter steigern.
  • Rückgang der Einspeisevergütung: Aufgrund der sinkenden Vergütungssätze kann es für neue Anlagenbetreiber schwieriger werden, die gleiche Rentabilität zu erreichen wie frühere Investoren. Dies macht eine sorgfältige Planung und Kalkulation unerlässlich.
  • Kombination von Einspeisevergütung und Eigenverbrauch: Eine sinnvolle Kombination beider Ansätze kann eine ausgewogene Nutzung der erzeugten Energie ermöglichen und die Rentabilität maximieren.

Hinweis

In Deutschland ist ab einer Anlagenleistung von 100 kWp die Teilnahme an der Direktvermarktung gesetzlich verpflichtend – also die Direktvermarktung an Stromabnehmer oder über die Börse.

Fazit

Die Einspeisevergütung und die Netzeinspeisung sind wichtige Mechanismen, die die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen unterstützen. Während die Einspeisevergütung eine feste Vergütung für eingespeisten Strom garantiert, ermöglicht die Netzeinspeisung, überschüssigen Strom sinnvoll zu nutzen und wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Angesichts der sinkenden Vergütungssätze ist es jedoch zunehmend wichtig, eine strategische Balance zwischen Einspeisung und Eigenverbrauch zu finden, um die Rentabilität der Anlage langfristig zu sichern.

Nachgefragt

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Die Einspeisevergütung ist ein gesetzlich festgelegter Tarif, den Sie für jede Kilowattstunde Strom erhalten, die Sie ins öffentliche Netz einspeisen. Dieser Tarif wird für einen festen Zeitraum garantiert, meist 20 Jahre.

Die Einspeisevergütung sinkt, um die Anpassung an die gesunkenen Kosten für Photovoltaikanlagen widerzuspiegeln. Dadurch sollen Marktverzerrungen vermieden und eine nachhaltige Entwicklung der Solarbranche gefördert werden.

Nach Ablauf der Vergütungsdauer können Sie den Strom weiterhin ins Netz einspeisen, erhalten jedoch nur noch den Marktpreis dafür, der in der Regel niedriger ist als die ursprüngliche Einspeisevergütung.

Durch die Netzeinspeisung erhalten Sie eine Vergütung für den überschüssigen Strom, den Sie nicht selbst verbrauchen. Dies kann dazu beitragen, die Kosten für Ihren Netzstrombezug zu senken oder sogar zu einem positiven Saldo führen, wenn die Vergütungen die Stromkosten übersteigen.

Dies hängt von den aktuellen Vergütungssätzen, den Strompreisen und Ihrem individuellen Verbrauchsprofil ab. In vielen Fällen kann eine Kombination aus beidem die wirtschaftlichste Lösung sein.

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