Amortisationszeit einer PV-Anlage

Die Amortisationszeit ist relevant bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage. Sie bezeichnet den Zeitraum, bis die Investitionskosten einer PV-Anlage durch die erzielten Einsparungen und Einnahmen vollständig gedeckt werden. Eine kurze Amortisationszeit ist ein Indikator für eine besonders rentable Anlage, während eine längere Amortisationszeit eine sorgfältigere Abwägung erfordert.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Regel beträgt die Amortisationszeit einer PV-Anlage 8-12 Jahre.
  • Der reale Zeitraum wird von Faktoren wie den Anschaffungskosten, dem Eigenverbrauch und der Einspeisevergütung bestimmt.
  • Eine hohe Eigenverbrauchsquote und sinkende Stromkosten beschleunigen die Amortisation.

Berechnung der Amortisationszeit

Die Amortisationszeit einer PV-Anlage wird berechnet, indem die gesamten Investitionskosten durch die jährlichen Nettoerträge (Einsparungen und Einnahmen abzüglich Betriebskosten) geteilt werden. Die Formel lautet:

Formel zur Berechnung der Amortisationszeit in Jahren: Amortisationszeit = Investitionskosten / Jährlicher Nettoertrag.
  • Investitionskosten: Beinhalten die Kosten für die Anschaffung und Installation der PV-Anlage, einschließlich aller Komponenten wie Solarmodule, Wechselrichter, Verkabelung und gegebenenfalls Batteriespeicher.
  • Jährlicher Nettoertrag: Dieser setzt sich zusammen aus den Einnahmen der Einspeisevergütung und den Einsparungen durch den Eigenverbrauch, abzüglich der laufenden Betriebskosten (Wartung, Versicherung etc.).

Die folgende Tabelle zeigt exemplarisch die Berechnung der Amortisationszeit einer typischen PV-Anlage:

In diesem Beispiel beträgt die Amortisationszeit etwa 11,1 Jahre, was bedeutet, dass die PV-Anlage nach etwas mehr als 11 Jahren beginnt, Gewinne zu erwirtschaften.

ParameterWert
Investitionskosten10.000 EUR
Jährliche Einsparungen600 EUR (Eigenverbrauch)
Jährliche Einnahmen400 EUR (Einspeisevergütung)
Jährliche Betriebskosten100 EUR
Jährlicher Nettoertrag900 EUR
Amortisationszeit11,1 Jahre

Schon gewusst?

Eine PV-Anlage kann in weniger als 2 Jahren die Energiemenge erzeugen, die zur Herstellung der Anlage benötigt wurde.

Einflussfaktoren auf die Amortisationszeit

Die Amortisationszeit kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden. Hier sind einige der wichtigsten:

  • Investitionskosten: Höhere Investitionskosten führen in der Regel zu einer längeren Amortisationszeit. Es ist daher wichtig, die Anschaffungskosten durch sorgfältige Planung und Auswahl der Komponenten zu optimieren.
  • Einspeisevergütung: Eine hohe Einspeisevergütung verkürzt die Amortisationszeit, da die Einnahmen aus der Netzeinspeisung schneller zur Deckung der Investitionskosten beitragen.
  • Strompreise: Steigende Strompreise erhöhen den Wert des Eigenverbrauchs und können die Amortisationszeit erheblich verkürzen.
  • Eigenverbrauch: Je höher der Eigenverbrauchsanteil, desto größer die Einsparungen bei den Stromkosten, was die Amortisationszeit ebenfalls verkürzt.
  • Betriebskosten: Niedrige Betriebskosten (Wartung, Versicherung, Reinigung) tragen dazu bei, dass ein höherer jährlicher Ertrag zur Deckung der Investitionskosten genutzt werden kann.

Strategien zur Verkürzung der Amortisationszeit

Durch die Maximierung des Eigenverbrauchs kann die Amortisationszeit deutlich verkürzt werden, da der selbst erzeugte Strom nicht mehr aus dem Netz bezogen werden muss.

Staatliche Förderprogramme und Subventionen können die Investitionskosten erheblich reduzieren und somit die Amortisationszeit verkürzen.

Eine Anlage, die genau auf den eigenen Strombedarf abgestimmt ist, sorgt für einen hohen Eigenverbrauch und optimiert die Wirtschaftlichkeit.

Hinweis

Die Amortisationszeit lässt sich deutlich verkürzen, wenn staatliche Förderungen, Steuervergünstigungen oder Einspeisevergütungen in Anspruch genommen werden. Eine umfassende Planung ist hier entscheidend.

Eine zinsgünstige Finanzierung über einen langen Zeitraum kann die monatlichen Belastungen reduzieren und so die Amortisationszeit verkürzen. Der Einsatz von hocheffizienten PV-Modulen und Wechselrichtern kann die Stromproduktion maximieren und die Einnahmen und Einsparungen erhöhen.

Fazit

Die Amortisationszeit ist ein entscheidender Indikator für die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage. Sie gibt an, wie lange es dauert, bis die Investitionskosten durch die erzielten Einnahmen und Einsparungen gedeckt sind. Verschiedene Faktoren wie Investitionskosten, Einspeisevergütung, Strompreise und der Eigenverbrauch beeinflussen die Amortisationszeit. Durch gezielte Maßnahmen, wie die Optimierung des Eigenverbrauchs, die Nutzung von Förderprogrammen und die Wahl effizienter Komponenten, kann die Amortisationszeit verkürzt werden. Hierdurch wird die Rentabilität der PV-Anlage erhöht und der Weg für zukünftige Gewinne geebnet.

Nachgefragt

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Amortisationszeit liegt typischerweise zwischen 8 und 12 Jahren, abhängig von Faktoren wie Investitionskosten, Einspeisevergütung, Strompreisentwicklung und Eigenverbrauch.

Nach der Amortisationszeit beginnt die PV-Anlage, Gewinne zu erwirtschaften. Der erzeugte Strom, der nicht mehr zur Deckung der Investitionskosten benötigt wird, kann zur weiteren Kostensenkung oder als Einnahmequelle genutzt werden.

Ja, unvorhergesehene Ereignisse wie steigende Betriebskosten oder ein Rückgang der Einspeisevergütung können die Amortisationszeit verlängern. Andererseits können Maßnahmen wie eine Erhöhung des Eigenverbrauchs oder zusätzliche staatliche Förderungen die Amortisationszeit verkürzen.

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