Rechtliche Anforderungen beim Bau von PV-Anlagen

Beim Bau von Photovoltaikanlagen gibt es zahlreiche rechtliche Anforderungen, die sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen beachtet werden müssen. Diese Anforderungen variieren je nach Standort, Größe der Anlage und Art des Gebäudes, auf dem die Anlage installiert werden soll. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte, die beim Bau von PV-Anlagen beachtet werden müssen, zusammengefasst.

Handwerker in gelber Arbeitskleidung montiert ein Solarmodul auf einem Dach.
4 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

  • Abhängig von der Anlagengröße und dem Standort kann eine Baugenehmigung erforderlich sein.
  • Vor der Inbetriebnahme muss die PV-Anlage beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet und eine Einspeisezusage eingeholt werden.
  • Die Installation muss den geltenden VDE-Vorschriften und anderen elektrotechnischen Normen entsprechen.

Allgemeine Anforderungen

Photovoltaikanlagen tragen wesentlich zur Energiewende bei, indem sie sauberen Strom aus Sonnenenergie erzeugen. Bevor jedoch eine PV-Anlage errichtet wird, müssen eine Reihe von rechtlichen Anforderungen erfüllt werden. Diese umfassen unter anderem:

  • Bauvorschriften
  • Genehmigungsverfahren
  • Sicherheitsstandards
  • Vorgaben zur Einspeisung

Eine der ersten Überlegungen bei der Installation einer PV-Anlage betrifft die baurechtlichen Anforderungen. In vielen Regionen ist für die Installation einer PV-Anlage eine Baugenehmigung erforderlich, insbesondere wenn die Anlage auf Dächern historischer Gebäude oder in Gebieten mit besonderen Landschaftsschutzvorschriften installiert werden soll. Auch für freistehende Anlagen, die nicht auf Dächern, sondern auf Freiflächen installiert werden, sind in der Regel Genehmigungsverfahren notwendig.

Genehmigungsverfahren nach Anlagentyp

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die Genehmigungspflichten für verschiedene Arten von PV-Anlagen. Je nach Anlagentyp und Standort können unterschiedliche Genehmigungsverfahren erforderlich sein, die es vor der Installation zu beachten gilt.

AnlagentypGenehmigungspflichtigGenehmigungsverfahren
Dachanlagen auf WohnhäusernMeistens neinEvtl. Zustimmung der Denkmalschutzbehörde
Dachanlagen auf GewerbegebäudenJaBauantrag erforderlich
FreiflächenanlagenJaUmweltverträglichkeitsprüfung, Bauantrag
Anlagen in LandschaftsschutzgebietenJaSpezielle Genehmigungen erforderlich

Schon gewusst?

In Deutschland sind PV-Anlagen bis zu einer Größe von 10 kWp in der Regel genehmigungsfrei.

Wichtige rechtliche Aspekte im Überblick

Die nachfolgenden Punkte geben einen Überblick über die zentralen Anforderungen, die sowohl für private als auch gewerbliche Installationen gelten.

  • Baugenehmigung: In einigen Fällen notwendig, abhängig von der Größe der Anlage und dem Standort.
  • Einspeisung ins Stromnetz: Erforderlich ist eine Anmeldung beim Netzbetreiber und ggf. der Abschluss eines Einspeisevertrages.
  • Denkmalschutz: Bei historischen Gebäuden ist eine Zustimmung der Denkmalschutzbehörde erforderlich.
  • Sicherheitsstandards: Elektrische Anlagen müssen den geltenden Sicherheitsnormen entsprechen, wie z.B. der DIN VDE 0100.
  • Umweltauflagen: Besonders bei Freiflächenanlagen sind Umweltverträglichkeitsprüfungen erforderlich.

Einspeisung und Förderung

Für die Einspeisung des erzeugten Stroms ins öffentliche Netz muss die PV-Anlage bei dem örtlichen Netzbetreiber angemeldet werden. Hierzu ist ein Einspeisezähler notwendig, der die erzeugte Strommenge misst.

In Deutschland gibt es zudem verschiedene Förderprogramme, wie die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), die Investitionen in PV-Anlagen finanziell attraktiv machen.

Hinweis

Um die Vorteile von Förderprogrammen nutzen zu können, sind eine rechtzeige Planung und Beantragung notwendig.

Neben der Einspeisevergütung können auch andere Fördermittel, wie z.B. KfW-Darlehen, in Anspruch genommen werden. Diese Förderungen sind jedoch an bestimmte Voraussetzungen geknüpft, wie etwa die Einhaltung bestimmter technischer Standards oder die Nutzung von Stromspeichern.

Fazit

Der Bau einer PV-Anlage erfordert die Berücksichtigung verschiedener rechtlicher Anforderungen, die je nach Standort und Art der Anlage variieren. Eine sorgfältige Planung und die Einholung aller notwendigen Genehmigungen sind entscheidend, um rechtliche Probleme zu vermeiden und die Vorteile der Solarenergie vollständig auszuschöpfen. Insbesondere die Vorschriften zur Einspeisung ins Netz und die verschiedenen Fördermöglichkeiten sollten frühzeitig berücksichtigt werden.

Nachgefragt

FAQ rechtliche Anforderungen PV-Anlage

Nicht jede PV-Anlage benötigt eine Baugenehmigung. Dies hängt vom Standort und der Art der Anlage ab. Dachanlagen auf Wohnhäusern sind in der Regel genehmigungsfrei, während Freiflächenanlagen fast immer eine Genehmigung erfordern.

PV-Anlagen müssen den allgemeinen Sicherheitsstandards für elektrische Anlagen entsprechen, wie sie in der DIN VDE 0100 festgelegt sind. Es ist wichtig, dass die Anlage von einem Fachbetrieb installiert und geprüft wird.

Die Anmeldung erfolgt durch Einreichen eines entsprechenden Formulars beim örtlichen Netzbetreiber. Dieser prüft dann die technischen Voraussetzungen und installiert ggf. einen Einspeisezähler.

In Deutschland gibt es die Einspeisevergütung nach dem EEG, KfW-Förderkredite sowie regionale Förderprogramme, die Investitionen in PV-Anlagen unterstützen.

Das Bauen ohne erforderliche Genehmigungen kann zu Bußgeldern führen und im schlimmsten Fall muss die Anlage wieder abgebaut werden. Es ist daher essenziell, alle rechtlichen Anforderungen im Vorfeld zu klären.

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