Anschluss einer PV-Anlage ans Stromnetz
Der Anschluss einer Photovoltaikanlage ans Stromnetz ist der letzte und entscheidende Schritt, um den erzeugten Solarstrom entweder selbst zu nutzen oder ins öffentliche Netz einzuspeisen. Dieser Prozess erfordert die Einhaltung spezifischer technischer und rechtlicher Anforderungen, um die Sicherheit und Effizienz des Netzbetriebs zu gewährleisten.

Das Wichtigste in Kürze
- Die PV-Anlage muss beim Netzbetreiber angemeldet und genehmigt werden, um eine reibungslose Einspeisung ins Stromnetz zu ermöglichen.
- Der Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom der PV-Module in netzfähigen Wechselstrom um.
- Ein bidirektionaler Zähler wird installiert, um den Stromverbrauch sowie die Einspeisung ins Netz genau zu messen.
Vorbereitung und Genehmigung
Zunächst ist es notwendig, die Anlage beim zuständigen Netzbetreiber anzumelden. Dieser prüft, ob das örtliche Stromnetz die zusätzliche Einspeisung aufnehmen kann und legt die technischen Bedingungen für den Anschluss fest. Die Anmeldung erfolgt in der Regel durch den Installateur der PV-Anlage und beinhaltet die Einreichung technischer Unterlagen, wie beispielsweise Schaltpläne und Datenblätter der Anlage.
Eine weitere wichtige Voraussetzung sind die Klärung der Einspeisevergütung und der Abschluss eines Einspeisevertrags mit dem Netzbetreiber. In Deutschland erfolgt die Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), wobei die Höhe der Vergütung von der Größe der Anlage und dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme abhängt.
Einspeisevergütung
Hier finden Sie grundlegenden Informationen zur Einspeisevergütung von PV-Anlagen in Deutschland – Stand 08/2024:
Dachanlagen bis 10 kWp | 8,2 – 8,6 Cent/kWh | 20 Jahre | Höchste Vergütung für kleine private Anlagen |
Dachanlagen 10 – 40 kWp | 7,5 – 8,0 Cent/kWh | 20 Jahre | Deutlich reduzierte Vergütung ab 10 kWp |
Dachanlagen 40 – 100 kWp | 6,9 – 7,3 Cent/kWh | 20 Jahre | Geringere Vergütung bei größeren gewerblichen Anlagen |
Freiflächenanlagen bis 100 kWp | 6,5 – 7,0 Cent/kWh | 20 Jahre | Niedrigere Vergütung aufgrund größerer Fläche |
Freiflächenanlagen über 100 kWp | Ausschreibungspflichtig | Variabel nach Ausschreibung | Vergütung durch Ausschreibungsverfahren geregelt |
Relevante Aspekte beim Netzanschluss
Um einen reibungslosen Netzanschluss der PV-Anlage zu gewährleisten, ist es wichtig, die nachfolgenden Informationen vorliegen zu haben:
- Netzkapazität: Vor dem Anschluss prüft der Netzbetreiber, ob das Netz die zusätzliche Einspeisung aufnehmen kann. In einigen Fällen sind Netzverstärkungen notwendig.
- Einspeisezähler: Ein spezieller Einspeisezähler misst den in das Netz eingespeisten Strom. Dieser Zähler wird vom Netzbetreiber installiert und ist Voraussetzung für die Einspeisevergütung.
- Technische Normen: Die PV-Anlage und ihre Komponenten müssen den technischen Normen entsprechen, insbesondere der VDE-AR-N 4105, die Anforderungen für den Netzanschluss regelt.
- Schutzkonzepte: Um die Sicherheit des Netzes zu gewährleisten, müssen Schutzkonzepte wie eine Netz- und Anlagenschutzvorrichtung (NA-Schutz) installiert werden.
- Eigenverbrauch: Je nach Anlage kann der erzeugte Strom auch direkt im eigenen Haushalt genutzt werden, wobei der überschüssige Strom ins Netz eingespeist wird.
- Netzanschlusspunkt: Der Netzanschlusspunkt, also die Stelle, an der die PV-Anlage an das öffentliche Netz angeschlossen wird, muss sorgfältig ausgewählt und vorbereitet werden. Im Idealfall befindet er sich möglichst nah an der PV-Anlage.
- Dokumentation: Eine umfassende Dokumentation der PV-Anlage, einschließlich aller technischen Daten und Schaltpläne, ist für den Netzanschluss erforderlich.
Technischer Anschluss und Inbetriebnahme
Der technische Anschluss der PV-Anlage ans Stromnetz erfolgt durch den Installateur, der die Anlage mit dem Netzanschlusspunkt verbindet. Hierbei müssen alle Sicherheitsvorschriften eingehalten werden, um den störungsfreien Betrieb der Anlage und die Sicherheit des Netzes zu gewährleisten.
Nach dem Anschluss installiert der Netzbetreiber einen Einspeisezähler, der den erzeugten und ins Netz eingespeisten Strom misst. Dieser Zähler ist Grundlage für die Abrechnung der Einspeisevergütung.
Sobald der technische Anschluss abgeschlossen ist, erfolgt die Inbetriebnahme der PV-Anlage. Hierbei wird die Anlage einer Endkontrolle unterzogen, um sicherzustellen, dass alle technischen Anforderungen erfüllt sind. Nach erfolgreicher Abnahme durch den Netzbetreiber wird die Anlage für die Einspeisung ins Netz freigegeben.
Fazit
Der Anschluss einer PV-Anlage ans Stromnetz ist ein komplexer Prozess, der eine sorgfältige Planung und die Einhaltung zahlreicher technischer und rechtlicher Vorgaben erfordert. Durch die richtige Vorbereitung, die Auswahl eines geeigneten Netzanschlusspunkts und die Einhaltung aller relevanten Normen kann ein sicherer und effizienter Betrieb der Anlage gewährleistet werden. Der Netzanschluss ermöglicht es, den erzeugten Solarstrom ins öffentliche Netz einzuspeisen und von der Einspeisevergütung zu profitieren.
FAQ PV-Anlage Anschluss an das Stromnetz
Ja, die Anmeldung beim Netzbetreiber ist erforderlich, um den Netzanschluss und die Einspeisung des Stroms zu ermöglichen. Der Netzbetreiber prüft die Netzkapazität und legt die Bedingungen für den Anschluss fest.
Ein Einspeisezähler misst den Strom, den Ihre PV-Anlage ins öffentliche Netz einspeist. Er ist notwendig, um die Einspeisevergütung nach dem EEG zu berechnen.
Ja, viele PV-Anlagen ermöglichen den Eigenverbrauch. Dabei wird der erzeugte Strom direkt im Haushalt genutzt, und nur der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist.
Ihre PV-Anlage muss den geltenden technischen Normen entsprechen, insbesondere der VDE-AR-N 4105, die die Anforderungen für den Netzanschluss regelt.
Wenn die Netzkapazität nicht ausreicht, können Netzverstärkungen notwendig sein. Dies kann zusätzliche Kosten und Zeitaufwand verursachen. Der Netzbetreiber wird Sie darüber informieren und mögliche Lösungen vorschlagen.
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