Fallbeispiel: PV-Anlage Landwirtschaft
In diesem Fallbeispiel wird die mögliche Umsetzung einer PV-Anlage in der Landwirtschaft beleuchtet. Das fiktive Beispiel befasst sich mit der Photovoltaik-Anlage eines landwirtschaftlichen Betriebs in Niederbayern, einer Region mit vielen Sonnenstunden. Der Betrieb bewirtschaftet eine Fläche von 150 Hektar und hat sich auf den Anbau von Getreide und den Betrieb einer kleinen Milchviehherde spezialisiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Agri-Photovoltaik ermöglicht die gleichzeitige Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen für Anbau und Stromerzeugung.
- PV-Anlagen spenden Schatten und können das Pflanzenwachstum in heißen Klimazonen fördern, während gleichzeitig Strom erzeugt wird.
- Die erzeugte Solarenergie bietet Landwirten zusätzliche Einnahmen durch Eigenverbrauch oder Einspeisung ins Netz.
Ziele der PV-Anlage definieren
Für einen landwirtschaftlichen Betrieb übernimmt die PV-Anlage mehrere Aufgaben, die langfristig die Ziele der Anlage definieren:
- Betriebskosten senken
- Beitrag zum Klimaschutz leisten
- Energieunabhängigkeit erhöhen
- Vor steigenden Strompreisen schützen
- Zusätzliche Einnahmequellen durch Einspeisung überschüssigen Stroms generieren
Die PV-Anlage auf dem Betriebsgelände kann vielseitig eingesetzt werden, um die genannten Ziele zu erreichen. Je nach Priorität des Betriebs können verschiedene Aspekte stärker gewichtet werden. Durch die Installation von mehr PV-Modulen kann die Stromproduktion erhöht werden, während ein Speichersystem den Eigenverbrauch optimiert.
Technische Details der PV-Anlage in der Landwirtschaft
Um das Sonnenlicht der Region optimal zu nutzen, wird die Anlage in diesem Beispiel auf den Dächern der Stallungen und Lagerhallen installiert. Dabei kommt eine Aufdachmontage mit Aufständerung zum Einsatz, da es sich um Flachdächer handelt. Die Dachstruktur wird durch den Aufbau der Anlage nicht beeinträchtigt.
Die PV-Module werden mit einem Neigungswinkel von 30 Grad ausgerichtet. Eine Installation auf Dächern mit Süd- oder Südwestausrichtung ist ideal, um möglichst viele Sonnenstunden zu nutzen. Der Neigungswinkel kann je nach Dachtyp und Standort leicht variieren, liegt jedoch in Deutschland typischerweise zwischen 30 und 40 Grad.
Basierend auf dem berechneten Stromverbrauch des Betriebs wird eine Anlage mit einer Gesamtleistung von 150 kWp eingesetzt. Hierfür werden 500 monokristalline Module mit jeweils 300 Wp verwendet. Es ist wichtig, dass die Anlage ausreichend Strom produziert, um auch während Spitzenverbrauchszeiten den Bedarf zu decken.
Zusätzlich ist es für landwirtschaftliche Betriebe sinnvoll, eine Speicheroption zu integrieren. In diesem Fallbeispiel wird ein Lithium-Ionen-Batteriespeicher mit einer Kapazität von 50 kWh installiert. Überschüssiger Strom wird dort gespeichert und bei Bedarf in das Stromnetz des Betriebs eingespeist.
Kosten einer PV-Anlage in der Landwirtschaft
Die wirtschaftlichen Aspekte einer Photovoltaikanlage in der Landwirtschaft werden von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Dazu zählen die Anschaffungskosten, verschiedene Finanzierungsoptionen wie Fördermittel und der tatsächliche Ertrag:
- Investitionskosten: 120.000 EUR
- Finanzierung: Kombination aus Eigenkapital und einem zinsgünstigen Kredit der KfW-Bank
- Betriebskosten: Ca. 500 EUR jährlich für Wartung und Versicherung
- Amortisationszeit: 7 Jahre
- Fördermittel: 25% Zuschuss durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
PV-Anlage Landwirtschaft: Betrieb & Wartung
Die Anlage wird regelmäßig durch das installierende Solarunternehmen gewartet. Ein Online-Monitoringsystem ermöglicht die ständige Überwachung der Anlagenleistung und des Eigenverbrauchs. In der Regel kommt es nicht zu kostspieligen Reparaturen.
Ein möglicher Kostenfaktor ist das Repowering der Anlage nach etwa 15 Jahren. Dann können etwa neue Technologien integriert oder die Anlage erweitert werden.
Fazit
Eine PV-Anlage für die Landwirtschaft ist eine gute Option. Die Betriebskosten können deutlich gesenkt werden und die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz lässt sich erhöhen.
Es ist zu empfehlen, frühzeitig eine umfassende Beratung in Anspruch zu nehmen. So lassen sich zum Beispiel bauliche Herausforderungen bei der Planung zu berücksichtigen.
FAQ – PV-Anlage in der Landwirschaft
- Kostenersparnis: Reduzierung der Betriebskosten durch Eigenverbrauch.
- Umweltfreundlichkeit: Verringerung der CO₂-Emissionen durch Nutzung erneuerbarer Energie.
- Unabhängigkeit: Reduzierung der Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und Schutz vor steigenden Strompreisen.
- Wertsteigerung: Erhöhung des Betriebswertes durch nachhaltige Energiequellen.
Eine typische Anlage für einen landwirtschaftlichen Betrieb hat eine Leistung von 50 bis 150 kWp.
Die Kosten variieren je nach Größe und Ausführung der Anlage. Durchschnittlich liegen die Investitionskosten für eine 50 kWp Anlage zwischen 50.000 und 100.000 EUR.
Ja, es gibt verschiedene Förderprogramme, darunter staatliche Zuschüsse, zinsgünstige Kredite und Einspeisevergütungen. Informieren Sie sich bei Ihrer lokalen Energieagentur oder der KfW-Bank über aktuelle Fördermöglichkeiten.
- Dachausrichtung und Neigungswinkel: Optimal sind südliche Ausrichtung und ein Neigungswinkel von 30 bis 40 Grad.
- Verschattung: Vermeiden Sie Schatten durch Bäume, Schornsteine oder andere Gebäude.
- Statik des Daches: Prüfen Sie, ob das Dach die zusätzliche Last tragen kann.
- Genehmigungen: Klären Sie, ob Genehmigungen erforderlich sind.
Die Lebensdauer von Solarmodulen beträgt typischerweise 25 bis 30 Jahre. Wechselrichter und Batteriespeicher haben eine kürzere Lebensdauer und müssen möglicherweise nach 10 bis 15 Jahren ersetzt werden.
Ja, eine PV-Anlage kann auch ohne Batteriespeicher betrieben werden. Überschüssiger Strom wird dann ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet. Ein Speicher erhöht jedoch den Eigenverbrauch und die Unabhängigkeit vom Netz.
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