Fallbeispiel: PV-Anlage für ein Gewerbe
In diesem Beispiel wird die Implementierung einer PV-Anlage für ein gewerbliches Unternehmen analysiert. Das fiktive Szenario behandelt die Photovoltaikanlage eines mittelständischen Betriebs in München, einer Region mit hoher Sonneneinstrahlung. Der Betrieb umfasst eine Produktionshalle und ein Bürogebäude und beschäftigt rund 50 Mitarbeiter.

Das Wichtigste in Kürze
- Die PV-Anlage reduziert langfristig die Energiekosten des Unternehmens durch Eigenverbrauch und minimiert die Abhängigkeit von steigenden Strompreisen.
- Die Installation erfolgt auf Flachdächern mit einer Gesamtleistung von 200 kWp – unterstützt durch 670 monokristalline Module und einen 80 kWh Lithium-Ionen-Batteriespeicher.
- Die Investition beläuft sich auf 160.000 EUR, die durch 30 % BAFA-Förderung, eine Amortisationszeit von etwa 6 Jahren und jährliche Betriebskosten von ca. 1.000 EUR gestützt werden.
Ziele der PV-Anlage festlegen
Für ein Gewerbe erfüllt die PV-Anlage verschiedene Funktionen, die langfristig die Ziele der Installation bestimmen:
- Reduktion der Betriebskosten
- Beitrag zum Umweltschutz
- Erhöhung der Energieautarkie
- Schutz vor steigenden Strompreisen
- Verbesserung des Unternehmensimages durch umweltfreundliche Maßnahmen
Abhängig von den Prioritäten des Unternehmens können unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Mehr PV-Module können die Stromerzeugung steigern, während ein Speichersystem den Eigenverbrauch optimiert.
Technische Spezifikationen der PV-Anlage
Um die Sonnenstrahlen in der Region bestmöglich zu nutzen, wird die Anlage in diesem Beispiel auf den Flachdächern der Produktionshalle und des Bürogebäudes installiert. Dabei wird eine Aufdachmontage gewählt, die die Struktur der Dächer nicht beeinträchtigt. Die PV-Module werden in einem Neigungswinkel von 30 Grad angebracht. Die optimale Ausrichtung der Module ist nach Süden oder Südwesten, um die maximale Anzahl an Sonnenstunden zu erfassen. Der Neigungswinkel kann je nach Dachtyp und Standort leicht variieren, in Deutschland beträgt er normalerweise zwischen 30 und 40 Grad.
Basierend auf dem Strombedarf des Unternehmens wird eine Anlage mit einer Gesamtleistung von 200 kWp installiert. Dazu werden 670 monokristalline Module mit jeweils 300 Wp verwendet. Es ist entscheidend, dass die Anlage genug Strom produziert, um auch zu Spitzenzeiten den Bedarf zu decken. Zudem ist für gewerbliche Betriebe eine Speicherlösung vorteilhaft. In diesem Beispiel wird ein Lithium-Ionen-Batteriespeicher mit einer Kapazität von 80 kWh eingebaut. Überschüssiger Strom wird dort gespeichert und bei Bedarf in das Unternehmensnetz eingespeist.
Ein dreiphasiger String-Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, sodass dieser von den betrieblichen Geräten genutzt werden kann. Diese Wechselrichterart eignet sich für Systeme mit mehreren Solarmodulen und sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der erzeugten Energie auf alle drei Phasen des Netzanschlusses.
Kosten einer PV-Anlage im Gewerbe
Die ökonomischen Aspekte einer Photovoltaikanlage für ein gewerbliches Unternehmen werden durch viele Faktoren bestimmt, darunter Anschaffungskosten, verschiedene Finanzierungsoptionen wie Fördermittel und der tatsächliche Ertrag. Die folgenden Angaben dienen als grober Überblick:
- Investitionskosten: 160.000 EUR
- Finanzierung: Kombination aus Eigenkapital und einem zinsgünstigen Kredit der KfW-Bank
- Betriebskosten: Ca. 1.000 EUR jährlich für Wartung und Versicherung
- Amortisationszeit: 6 Jahre
- Fördermittel: 30% Zuschuss durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Betrieb und Wartung
Die Anlage wird regelmäßig gewartet. Ein Online-Monitoringsystem ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Anlagenleistung und des Eigenverbrauchs. Kostspielige Reparaturen sind in der Regel selten. Ein möglicher Kostenfaktor ist das Repowering der Anlage nach etwa 15 Jahren, bei dem neue Technologien integriert oder die Anlage erweitert werden können.
Fazit
Eine PV-Anlage für gewerbliche Unternehmen stellt eine lohnende Investition dar. Die Betriebskosten können deutlich gesenkt und die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz erhöht werden. Es ist ratsam, frühzeitig eine umfassende Beratung in Anspruch zu nehmen und mögliche bauliche Herausforderungen bei der Planung zu berücksichtigen. Auch die Kombination der PV-Anlage mit einem Speichersystem kann sich als sehr vorteilhaft erweisen, um den Eigenverbrauch zu maximieren.
FAQ – PV-Anlage im Gewerbe
- Kosteneinsparung: Reduktion der Betriebskosten durch Eigenverbrauch.
- Umweltfreundlichkeit: Senkung der CO₂-Emissionen durch Nutzung erneuerbarer Energien.
- Unabhängigkeit: Verringerung der Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und Schutz vor steigenden Strompreisen.
- Image: Steigerung des Unternehmensimages durch nachhaltige Energienutzung.
- Solarmodule: Wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um.
- Wechselrichter: Wandelt Gleichstrom in Wechselstrom um.
- Montagesystem: Befestigt die Module auf dem Dach oder am Boden.
- Batteriespeicher (optional): Speichert überschüssigen Strom für den späteren Gebrauch.
- Überwachungssystem: Überwacht die Leistung der Anlage.
Die Größe hängt vom Energieverbrauch des Unternehmens, der verfügbaren Dachfläche und dem Budget ab. Eine typische Anlage für ein mittelständisches Unternehmen hat eine Leistung von 50 bis 200 kWp.
Die Kosten variieren je nach Größe und Ausführung der Anlage. Durchschnittlich liegen die Investitionskosten für eine 100 kWp Anlage zwischen 100.000 und 200.000 EUR.
Die Installation dauert in der Regel ein bis drei Tage, abhängig von der Größe der Anlage und den individuellen Gegebenheiten vor Ort.
- Dachausrichtung und Neigungswinkel: Optimal sind südliche Ausrichtung und ein Neigungswinkel von 30 bis 40 Grad.
- Verschattung: Vermeiden Sie Schatten durch Bäume, Schornsteine oder andere Gebäude.
- Statik des Daches: Prüfen Sie, ob das Dach die zusätzliche Last tragen kann.
- Genehmigungen: Klären Sie, ob Genehmigungen erforderlich sind.
Die Lebensdauer von Solarmodulen beträgt typischerweise 25 bis 30 Jahre. Wechselrichter und Batteriespeicher haben eine kürzere Lebensdauer und müssen möglicherweise nach 10 bis 15 Jahren ersetzt werden.
Ja, eine PV-Anlage kann auch ohne Batteriespeicher betrieben werden. Überschüssiger Strom wird dann ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet. Ein Speicher erhöht jedoch den Eigenverbrauch und die Unabhängigkeit vom Netz.
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