Perowskit-Solarzellen: Neue Technologie in der Photovoltaik
Perowskit-Solarzellen gelten als eine der vielversprechendsten Entwicklungen in der Photovoltaik und haben das Potenzial, die Solarenergieproduktion zu revolutionieren. Benannt nach der Kristallstruktur des Minerals Perowskit, nutzen diese Zellen eine neuartige Materialzusammensetzung, die sie besonders effizient und kostengünstig in der Herstellung macht.
Das Wichtigste in Kürze
- Perowskit-Zellen erreichen Wirkungsgrade, die den herkömmlichen Siliziumzellen nahekommen oder diese sogar übertreffen könnten.
- Die Herstellung ist potenziell günstiger und erfordert weniger energieintensive Prozesse.
- Aufgrund ihrer dünnen und leichten Beschaffenheit sind Perowskit-Zellen vielseitig einsetzbar, zum Beispiel in Gebäudeintegrierter Photovoltaik oder auf flexiblen Oberflächen.
Hoher Wirkungsgrad und Effizienzpotenzial
Ein entscheidender Vorteil von Perowskit-Solarzellen ist ihr hoher Wirkungsgrad. In den vergangenen Jahren haben Forscher beeindruckende Effizienzwerte von bis zu 25 % erreicht, und die Zellen weisen ein theoretisches Potenzial für Wirkungsgrade von bis zu 30 % auf.
Im Vergleich zu herkömmlichen Siliziumzellen, deren Wirkungsgrad in der Regel zwischen 15 und 22 % liegt, sind Perowskit-Zellen damit äußerst konkurrenzfähig. Dieser hohe Wirkungsgrad resultiert aus der einzigartigen Materialstruktur, die es Perowskiten ermöglicht, ein breites Spektrum des Sonnenlichts effizient zu absorbieren.
Kostengünstige und energieeffiziente Produktion
Die Herstellung von Perowskit-Solarzellen bietet deutliche wirtschaftliche Vorteile gegenüber der Produktion von Siliziumzellen. Die Herstellung herkömmlicher Solarmodule ist ein energieintensiver und kostspieliger Prozess, da Silizium in hochreiner Form benötigt wird und aufwendig bearbeitet werden muss.
Perowskit-Zellen hingegen können bei niedrigeren Temperaturen und aus einfacheren Materialien hergestellt werden, was die Produktionskosten signifikant reduziert. Zudem sind Perowskit-Materialien leicht und flexibel, wodurch sie sich für unterschiedliche Anwendungen eignen und sich sogar auf unebenen Flächen anbringen lassen.
Die kostengünstige Produktion könnte insbesondere in Ländern mit begrenzten Ressourcen einen entscheidenden Beitrag zur Verbreitung der Solarenergie leisten.
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten
Perowskit-Solarzellen bieten aufgrund ihrer Flexibilität und geringen Dicke eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten. Während herkömmliche Siliziumzellen auf starren Modulen montiert werden, können Perowskit-Zellen auf flexiblen Substraten aufgebracht und so in Gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV), mobile Geräte oder sogar Textilien integriert werden.
Diese Flexibilität ist besonders für städtische Anwendungen attraktiv, wo Gebäude und andere Strukturen zunehmend für die Energieproduktion genutzt werden können.
Herausforderungen bei der Stabilität und Lebensdauer
Trotz der zahlreichen Vorteile stehen Perowskit-Solarzellen noch vor mehreren Herausforderungen, die ihre Marktreife verzögern. Ein zentraler Schwachpunkt ist ihre Stabilität. Perowskit-Materialien sind empfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Sauerstoff und Hitze, was ihre Langzeitstabilität im Außeneinsatz stark beeinträchtigen kann.
Während Siliziumzellen eine Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren aufweisen, zeigen aktuelle Perowskit-Module eine deutliche Leistungsabnahme nach wenigen Jahren. Forscher arbeiten intensiv daran, die Haltbarkeit der Zellen zu verbessern, etwa durch Schutzbeschichtungen und optimierte Herstellungstechniken.
Umwelt- und Recyclingaspekte
Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist die Umweltverträglichkeit der verwendeten Materialien. Einige der Chemikalien, die in Perowskit-Zellen verwendet werden, enthalten Blei, ein Schwermetall, das potenziell gesundheitsschädlich und umweltbelastend ist.
Dies stellt eine Herausforderung für die Abfallentsorgung und das Recycling dar, insbesondere wenn die Technologie im großen Stil eingesetzt wird. Aktuell wird daher intensiv an alternativen Blei-freien Perowskit-Materialien geforscht, die dieselbe Effizienz bieten, aber weniger umweltschädlich sind. Die Entwicklung umweltfreundlicher Perowskit-Zellen ist entscheidend, um die Technologie nachhaltig und sicher auf den Markt zu bringen.
Zukunftsperspektiven und Potenzial
Perowskit-Solarzellen haben das Potenzial, die Photovoltaik in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich zu verändern. Die Kombination aus hoher Effizienz, niedrigen Produktionskosten und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten macht sie zu einer attraktiven Alternative oder Ergänzung zu Siliziumzellen.
Wenn die Herausforderungen der Langzeitstabilität und der Umweltverträglichkeit erfolgreich gelöst werden, könnten Perowskit-Zellen zu einer Schlüsseltechnologie der Energiewende werden.
Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, um die Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen und die Kommerzialisierung der Technologie voranzutreiben. Pilotprojekte und Testinstallationen sind wichtige Schritte, um die reale Leistungsfähigkeit der Perowskit-Solarzellen zu überprüfen und Erkenntnisse über die Stabilität unter unterschiedlichen Bedingungen zu gewinnen.
Mit weiteren Fortschritten in den Bereichen Materialentwicklung und Produktionsprozesse wird erwartet, dass Perowskit-Solarzellen schon bald eine wesentliche Rolle in der weltweiten Solarenergieproduktion einnehmen.
Fazit
Perowskit-Solarzellen stehen exemplarisch für den Innovationsschub in der Solarbranche: Hohe Wirkungsgrade, flexible Einsatzmöglichkeiten und kostengünstige Produktionsverfahren machen sie zu einem Hoffnungsträger für die nächste Generation der Solarenergie. Ihre Vielseitigkeit ermöglicht Anwendungen, die mit klassischen Siliziumzellen bisher nicht umsetzbar waren – von ultraleichten Modulen bis hin zu Gebäudeintegration.
Gleichzeitig zeigt sich, dass der Weg zur Marktreife noch Herausforderungen birgt. Die begrenzte Langzeitstabilität und Umweltbedenken aufgrund toxischer Materialien wie Blei müssen durch Forschung und technologische Weiterentwicklung gelöst werden. Gelingt dies, könnte Perowskit die Photovoltaikbranche revolutionieren und einen wichtigen Beitrag zur globalen Energiewende leisten
FAQ zu Perowskit-Solarzellen
Perowskit-Solarzellen basieren auf einem speziellen Material mit einer Kristallstruktur, die nach dem Mineral Perowskit benannt ist. Sie zeichnen sich durch hohe Effizienz, kostengünstige Herstellung und vielseitige Einsatzmöglichkeiten aus.
Perowskit-Solarzellen können Effizienzen von bis zu 25 % erreichen, und in Kombination mit Silizium als Tandemzellen liegt das Potenzial sogar über 30 %. Herkömmliche Siliziumzellen erreichen meist Effizienzen zwischen 15 und 22 %.
Das Recycling von Perowskit-Solarzellen ist aufgrund des enthaltenen Bleis und anderer Chemikalien komplex. Aktuell gibt es noch keine etablierten Recyclingverfahren.
Perowskit-Solarzellen befinden sich noch größtenteils in der Forschungs- und Entwicklungsphase.
Tandemzellen kombinieren zwei oder mehr Materialschichten, meist Perowskit und Silizium, um das gesamte Sonnenspektrum optimal auszunutzen. Durch diese Kombination kann die Effizienz erheblich gesteigert werden, da jede Materialschicht unterschiedliche Lichtwellen absorbiert.
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Katharina Kreidenweis
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