Gründach & Dachbegrünung: Nachhaltige Energie und Klimaschutz

Ein Gründach beschreibt im Themenfeld der Photovoltaik eine Dachfläche, die sowohl begrünt als auch mit PV-Modulen ausgestattet ist.

Während ein herkömmliches Gründach sich durch eine Schicht aus Vegetation kennzeichnet, die das Dach schützt und gleichzeitig ökologische Vorteile bietet, ergänzt die Installation einer Photovoltaikanlagen das System um eine funktionale Komponente – die umweltfreundliche Erzeugung von Solarstrom.

Die Kombination aus Vegetation und Photovoltaik verbindet das Beste aus beiden Welten:

  • Die Pflanzen schaffen ein angenehmes Mikroklima, reduzieren die Wärmebelastung des Gebäudes und schützen die Dachfläche vor extremen Witterungseinflüssen.
  • Die PV-Module erzeugen saubere Energie und tragen zur Senkung der Stromkosten bei.

Die doppelte Nutzung der Dachfläche steigert die Effizienz Ihres Gebäudes – sowohl in ökologischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht.

Installateur montiert Solarmodule auf dem Dach eines Hauses, während unten ein gelber Lieferwagen mit Blitzsymbol und drei Personen stehen.
7 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

  • Gründächer mit Photovoltaikanlagen bieten eine doppelte Nutzung der Dachfläche – saubere Energieerzeugung und ökologische Vorteile.
  • Die Begrünung sorgt für ein kühleres Dachklima, steigert die Effizienz der PV-Anlagen und verbessert die Energieausbeute um bis zu 10 %.
  • Die Vegetationsschicht schützt die Dachabdichtung vor UV-Strahlung und extremen Witterungsbedingungen. So wird die Lebensdauer des Daches verlängert.
  • Von Wohngebäuden über Gewerbebauten bis hin zu öffentlichen Einrichtungen – Gründächer mit PV-Anlagen lassen sich flexibel einsetzen.

Photovoltaik & Gründach: Wie funktioniert die Kombination?

Aufbau & Schichten

Die Kombination aus Gründach und Photovoltaik erfordert eine durchdachte Schichtstruktur, die sowohl die Vegetation als auch die Module optimal unterstützt. Ein solches System besteht aus mehreren Schichten, die perfekt aufeinander abgestimmt sind.

Das Ziel: Die Pflanzen und die technische Infrastruktur der PV-Anlage schützen und fördern.

  1. Das Fundament bildet die Dachabdichtung, die das Gebäude vor eindringender Feuchtigkeit schützt.
  2. Auf dieser Schicht folgt eine Wurzelschutzfolie. Sie verhindert, dass Pflanzenwurzeln die Dachabdichtung beschädigen.
  3. Darüber wird eine Dränage- und Wasserspeicherschicht installiert, die überschüssiges Regenwasser ableitet und gleichzeitig einen Teil davon speichert. So wird die Vegetation in Trockenphasen mit Wasser versorgt.
  4. Darauf liegt das Substrat, das als Grundlage für die Bepflanzung dient. Die Schichtstärke des Substrats hängt von der Art der Begrünung ab – bei extensiven Gründächern ist sie geringer, während intensive Begrünungen eine dickere Substratschicht benötigen.
  5. Die Vegetationsschicht – bestehend aus anspruchslosen Pflanzen wie Sedum, Moosen oder Gräsern – bildet die oberste Schicht.

Die PV-Module werden in speziellen Halterungssystemen montiert, die ohne Durchdringung der Dachabdichtung auskommen. Die Halterungen sind so konzipiert, dass sie auf der Substratschicht aufliegen und gleichzeitig stabil bleiben.

Wichtig: Die Module sollten im Idealfall leicht erhöht montiert werden, um den Pflanzen darunter genügend Raum zum Wachsen zu lassen und den Zugang für Wartungsarbeiten zu ermöglichen.

Schon gewusst?

Gründächer werden in zwei Hauptkategorien unterteilt: extensive und intensive Dachbegrünung. Der Unterschied liegt vor allem in der Schichtstärke, der Pflanzenart und dem Pflegeaufwand. Eine extensive Dachbegrünung kommt mit einer dünnen Substratschicht aus und benötigt wenig Pflege. Eine intensive Begrünung ist dagegen deutlich aufwendiger. Sie zeichnet sich durch eine dickere Substratschicht und eine größere Pflanzenvielfalt aus.

Synergieeffekte – Vorteile einer PV-Anlage auf einem Gründach

Gründach und Photovoltaik bilden im Verbund einige Synergieeffekte, die sich vorteilhaft auf das gesamte System auswirken.

Ein begrüntes Dach fungiert wie eine natürliche Klimaanlage für die PV-Module, da die Vegetation und das Substrat die Temperatur auf der Dachfläche regulieren. Während herkömmliche Dachflächen bei direkter Sonneneinstrahlung sehr heiß werden können, bleibt die Umgebungstemperatur auf einem Gründach deutlich niedriger.

Die kühlende Wirkung verhindert eine Überhitzung der Module. Eine verbesserte Leistungsfähigkeit ist der positive Effekt. Laut Untersuchungen können Solarmodule auf Gründächern im Sommer bis zu 10 % mehr Strom erzeugen.

Neben der verbesserten Energieausbeute bietet die Begrünung auch Schutz vor extremen Witterungsbedingungen. Die Pflanzen und das Substrat dämpfen den Einfluss von Wind und reduzieren die mechanische Belastung der Solarmodule. Außerdem schützen sie die darunterliegende Dachabdichtung vor schädlicher UV-Strahlung und starken Temperaturschwankungen.

Ein weiterer positiver Effekt ist die Speicherung von Regenwasser, das die Vegetation auf natürliche Weise versorgt und gleichzeitig das Abwassersystem entlastet. So wird nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch der Pflegeaufwand für das Gründach minimiert.

Die Kombination aus Gründach und Photovoltaik ist damit weit mehr als die Summe ihrer Teile: Sie

Einsatzmöglichkeiten für Gründächer mit Photovoltaik

Die Kombination aus Gründach und Photovoltaik eröffnet vielseitige Einsatzmöglichkeiten und wird zunehmend als nachhaltige Lösung in der Stadt- und Gebäudeplanung integriert.

Ob im privaten, gewerblichen oder öffentlichen Bereich – Gründächer mit Photovoltaikanlagen bieten überall dort Potenzial, wo Energieeffizienz, Umweltbewusstsein und wirtschaftliche Vorteile gefragt sind.

Wohn- und Bürogebäude mit Flachdächern

Wohn- und Bürogebäude profitieren in mehrfacher Hinsicht von Gründächern mit integrierten Photovoltaikanlagen. Die Dachbegrünung sorgt nicht nur für ein angenehmes Mikroklima im Gebäude, sondern verbessert auch die Wärmedämmung. Der Energieverbrauch für das Heizen im Winter und das Kühlen im Sommer kann so reduziert werden. Zudem erzeugt die PV-Anlage sauberen Strom, der direkt im Gebäude genutzt werden kann.

Besonders in dicht bebauten Stadtgebieten trägt die Lösung zur Verbesserung der Lebensqualität bei. Sie bietet zusätzlichen Grünraum, der die Luftqualität verbessert und Feinstaub bindet, während die Photovoltaikanlage einen Beitrag zur dezentralen Energieversorgung leistet.

Viele Bauherren und Investoren setzen mittlerweile auf diese Form der Technologie, um Wohn- und Bürogebäude attraktiver und zukunftssicher zu machen.

Hinweis

Flachdächer bieten aufgrund ihrer großen, zusammenhängenden Flächen ideale Voraussetzungen für die Kombination aus Begrünung und Photovoltaik. Die PV-Module lassen sich flexibel und in der Regel ohne eine Vielzahl störender Elemente optimal ausrichten.

Industrie- und Gewerbebauten

Industrie- und Gewerbebauten mit großen Flachdächern bieten das perfekte Einsatzfeld für Gründächer mit Photovoltaik.

Die großen Dachflächen ermöglichen die Installation leistungsstarker PV-Anlagen, während die Dachbegrünung das Klima im Gebäude verbessert und die darunterliegenden Räume vor starker Erwärmung schützt.

Für Unternehmen bedeutet das eine doppelte Ersparnis: Einerseits sinken die Energiekosten durch die Eigenstromnutzung, andererseits wird der Energiebedarf für die Gebäudeklimatisierung gesenkt.

Solche Projekte erhöhen zusätzlich den Nachhaltigkeitsfaktor eines Unternehmens – ein Aspekt, der in Zeiten steigender Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Nicht zuletzt verbessern grüne und saubere Dächer das Image eines Unternehmens und schaffen Vertrauen bei Kunden und Partnern.

Öffentliche Gebäude und nachhaltige Parkhäuser

Auch öffentliche Gebäude wie Schulen, Rathäuser oder Krankenhäuser setzen zunehmend auf die Kombination aus Gründach und Photovoltaik.

Neben den ökologischen Vorteilen erfüllen solche Projekte auch eine wichtige Vorbildfunktion. Sie veranschaulichen, wie innovative Technologien nachhaltig eingesetzt werden können. Zeitgleich tragen sie dazu bei, den Energiebedarf der öffentlichen Hand zu senken. Das Stadtbild profitiert ebenfalls, da automatisch mehr Grünflächen in urbanen Räume geschaffen werden.

Ein weiteres attraktives Einsatzfeld sind nachhaltige Parkhäuser. Dachbegrünung und Solaranlagen bieten hier einen doppelten Nutzen: Die PV-Anlagen erzeugen Strom, der direkt für Beleuchtung, Ladestationen für Elektrofahrzeuge oder andere Anwendungen genutzt werden kann.

Die Begrünung wertet das Parkhaus optisch auf und entlastet die Umgebung klimatisch. Besonders in Städten mit hoher Verkehrsbelastung können solche Projekte einen wertvollen Beitrag zur Umweltfreundlichkeit des urbanen Raums leisten.

Nachgefragt

FAQ zu Gründächern in der Photovoltaik

Flachdächer sind am sinnvollsten für ein Gründach, da sie eine gleichmäßige Verteilung der Substratschicht und der PV-Module erlauben. Auch leicht geneigte Dächer eignen sich gut, solange die Dachkonstruktion die Last der Begrünung und der Solaranlage tragen kann.

Ja, ein Gründach mit Photovoltaik ist wirtschaftlich sinnvoll, da es sowohl den Energiebedarf durch die erzeugte Solarenergie senkt als auch die Lebensdauer des Daches verlängert. Zudem reduzieren die verbesserten Dämm- und Kühlungseigenschaften des Gründachs die Kosten für Heizung und Klimatisierung.

Ein Gründach verbessert die Leistung der PV-Anlage, indem es die Umgebungstemperatur der Solarmodule senkt. Dadurch wird eine Überhitzung der Paneele verhindert, was wiederum die Energieeffizienz steigert – besonders in den warmen Sommermonaten.

Für ein Gründach mit Photovoltaik eignen sich vor allem robuste und pflegeleichte Pflanzen wie Sedum-Arten, Moose und Gräser. Sie sind anspruchslos, benötigen wenig Wasser und halten auch längere Trockenperioden problemlos aus.

Ja, ein bestehendes Gründach kann in vielen Fällen mit Photovoltaik nachgerüstet werden. Wichtig ist dabei, die Tragfähigkeit des Daches und die Statik im Vorfeld prüfen zu lassen. Mit den richtigen Halterungssystemen lässt sich die PV-Anlage problemlos integrieren, ohne die Dachabdichtung zu beschädigen.

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