PV-Parkplatz: Energiegewinnung auf versiegelten Flächen
Ein PV-Parkplatz ist eine spezielle Form der Photovoltaikanlage, die auf überdachten Parkflächen installiert wird. Die PV-Module werden als Dachkonstruktionen über Parkplätzen angebracht, um Solarstrom zu erzeugen und die darunter parkenden Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen wie Sonne, Regen oder Schnee zu schützen.
Das Konzept des PV-Parkplatzes folgt der Idee, versiegelte Flächen effizienter zu gestalten. Insbesondere auf Parkplätzen von Supermärkten, Einkaufszentren, Bürogebäuden oder öffentlichen Einrichtungen lassen sich PV-Parkplätze leicht integrieren.

Das Wichtigste in Kürze
- PV-Parkplätze kombinieren den Schutz von Fahrzeugen mit der Produktion von Solarstrom und nutzen somit versiegelte Flächen in doppelter Hinsicht.
- Die erzeugte Energie kann direkt vor Ort genutzt, ins Stromnetz eingespeist oder für Ladestationen von Elektrofahrzeugen verwendet werden.
- Von Supermärkten und öffentlichen Einrichtungen bis hin zu Wohnanlagen – PV-Parkplätze bieten eine flexible Lösung für unterschiedlichste Anforderungen.
- Dank staatlicher Förderprogramme und Einspeisevergütungen amortisiert sich die Investition in der Regel innerhalb von 8 bis 12 Jahren.
Wie ist ein PV-Parkplatz aufgebaut?
PV-Module:
- Die Module werden über den Parkflächen installiert – in Form einer Photovoltaik Parkplatzüberdachung. Häufig kommen bifaziale oder monokristalline Module zum Einsatz.
- Bifaziale Module können sowohl direkte Sonneneinstrahlung als auch reflektiertes Licht von der Oberfläche der Parkplätze nutzen.
Trägersysteme:
- Das Gerüst, das die Module trägt, besteht in der Regel aus Aluminium oder Stahl. Die Konstruktion bietet den Modulen die nötige Stabilität und den Fahrzeugen darunter ausreichend Schutz.
- Je nach Standort und Anforderungen können die Konstruktionen freitragend sein oder zusätzliche Stützen erfordern.
Wechselrichter:
- Der von den Solarmodulen erzeugte Gleichstrom wird durch Wechselrichter in netzfähigen Wechselstrom umgewandelt.
- Bei PV-Parkplätzen kommen häufig zentrale Wechselrichter zum Einsatz, die mehrere Module gleichzeitig steuern.
Kabel & Anschlüsse:
Stromleitungen verbinden die Module mit dem Wechselrichter und dem Netzanschluss. Sie sind in den Trägerkonstruktionen integriert, um eine sichere und unauffällige Installation zu gewährleisten.
Vor- und Nachteile von PV-Parkplätzen
Vorteile
- Schutz für Fahrzeuge: Ein PV-Parkplatz bietet mehr als nur Energieerzeugung – er schützt die darunter parkenden Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee, Hagel und starker Sonneneinstrahlung.
- Nutzung versiegelter Flächen: PV-Parkplätze sind eine ideale Lösung für die nachhaltige Nutzung von bereits versiegelten Flächen.
- Energieversorgung vor Ort: PV-Parkplätze produzieren sauberen Solarstrom, der direkt vor Ort genutzt werden kann.
- Ladeinfrastruktur für Elektromobilität: Mit PV-Parkplätzen lässt sich die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ideal erweitern. Fahrzeuge können direkt unter den Solarmodulen mit nachhaltiger Energie geladen werden.
Nachteile
- Anfangsinvestitionen: Die Installation eines PV-Parkplatzes ist mit höheren Kosten verbunden als herkömmliche Photovoltaikanlagen. Neben den Modulen fallen zusätzliche Ausgaben für die aufwendige Trägerkonstruktion, die Montage und mögliche Zusatzkomponenten wie Ladestationen an.
- Platzbedarf & Bauanforderungen: PV-Parkplätze benötigen ausreichend große und geeignete Flächen. Die baulichen Anforderungen – wie stabile Fundamente für die Trägerkonstruktionen oder die Integration in bestehende Infrastrukturen – können komplex und kostenintensiv sein.
- Wartung & Betriebskosten: Die erhöhten Konstruktionen und die Integration von Technik wie Wechselrichtern oder Ladestationen erfordern regelmäßige Wartung. Zusätzliche Kosten entstehen durch die Pflege der Module.
- Genehmigungen & rechtliche Hürden: Je nach Standort können umfangreiche Genehmigungsverfahren und rechtliche Auflagen die Umsetzung von PV-Parkplätzen erschweren.
Einsatzgebiete von PV-Parkplätzen
Die Einsatzmöglichkeiten von PV-Parkplätzen sind vielfältig. Idealerweise sind größere Parkflächen vorhanden. Typische Einsatzgebiete umfassen:
- Gewerbe und Handel:
Einkaufszentren, Supermärkte und Autohäuser profitieren von PV-Parkplätzen, da sie nicht nur Energie erzeugen, sondern auch den Komfort für Kunden und Mitarbeiter erhöhen. - Öffentliche Einrichtungen:
Schulen, Krankenhäuser und Behörden können PV-Parkplätze nutzen, um nachhaltig Energie zu gewinnen und ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. - Industrie und Logistik:
Auf Betriebsgeländen oder in Logistikzentren dienen PV-Parkplätze als kosteneffiziente Energiequelle und reduzieren Energiekosten durch Eigenstromnutzung. - Privatwirtschaft:
Wohnanlagen und Mehrfamilienhäuser mit größeren Parkflächen können PV-Parkplätze installieren, um Strom für die Bewohner zu erzeugen oder Elektroladestationen zu betreiben. - Elektromobilität:
PV-Parkplätze sind eine ideale Ergänzung zu Ladeinfrastrukturen für Elektrofahrzeuge. Sie ermöglichen die direkte Kopplung von Solarenergie mit der Ladung von Fahrzeugen und tragen zur Förderung der Elektromobilität bei.
Förderungen & Finanzierung
Die Kosten für PV-Parkplätze können dank staatlicher Förderungsprogramme abgefedert werden. Die Förderungsmaßnahmen zielen darauf ab, die Preislast der anfänglichen Investitionskosten zu senken und somit den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern.
In Deutschland ist die KfW (Kreditanstalt für den Wiederaufbau) die erste Anlaufstelle für die Förderung von Photovoltaikprojekten. Sie bietet spezielle Förderkredite mit niedrigen Zinsen und Tilgungszuschüssen für Photovoltaikanlagen.
Landes- und Kommunalprogramme können den Förderungsumfang weiter ergänzen. Hier lohnt sich eine gezielte Recherche nach regionalen Angeboten.
Beispiele erfolgreicher PV-Parkplatz-Projekte
Projekte in Deutschland
Lidl – Nachhaltigkeit auf Parkplätzen
Die Supermarktkette Lidl hat in Deutschland mehrere PV-Parkplätze auf ihren Filialparkplätzen installiert. Die Anlagen liefern Solarstrom für den Eigenbedarf der Filialen und speisen den Überschuss ins Netz ein. Zudem wurden zahlreiche Ladestationen für Kundenfahrzeuge integriert.
Stadtwerke Tübingen – Parkhaus mit Solardach
In Tübingen haben die Stadtwerke ein Parkhaus mit einem großflächigen Solardach ausgestattet. Die erzeugte Energie wird hauptsächlich für den Betrieb des Parkhauses und die Ladestationen verwendet.
Autobahnraststätte – PV-Parkplätze für Elektromobilität
An einer Autobahnraststätte in Bayern wurden PV-Parkplätze installiert, die speziell für die Versorgung von Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge ausgelegt sind. Die Anlage erzeugt genug Strom, um mehrere Ladepunkte gleichzeitig zu betreiben.
Internationale Best-Practice-Beispiele
Frankreich – Solarparkplatz bei einem Einkaufszentrum
In Montpellier wurde ein groß angelegter PV-Parkplatz über einem Einkaufszentrum installiert. Die Anlage umfasst mehr als 1.800 Solarmodule, die auf erhöhten Carports montiert sind. Die erzeugte Energie deckt den Strombedarf des Einkaufszentrums und versorgt zusätzliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
USA – Solar-Carports an Universitäten
In Kalifornien haben mehrere Universitäten PV-Parkplätze auf ihren Campusgeländen realisiert. Die Anlagen versorgen die Universitäten mit Solarstrom und bieten gleichzeitig E-Ladestationen für Studenten und Mitarbeiter.
Japan – PV-Parkplätze in urbanen Gebieten
In Tokio wurden PV-Parkplätze in dicht bebauten Wohngebieten installiert, um die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu erweitern. Die Anlagen erzeugen ausreichend Strom, um tagsüber mehrere Fahrzeuge gleichzeitig zu laden.
PV-Parkplatz: FAQ – weitere Informationen für Sie
Die Kosten für einen PV-Parkplatz hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe der Anlage, die verwendeten Solarmodule und die Komplexität der Trägerkonstruktion. Im Durchschnitt belaufen sich die Investitionskosten auf 1.000 bis 1.500 Euro pro Parkplatzstellplatz – inklusive der PV-Module, Trägersysteme und der Installation.
Die Amortisationsdauer eines PV-Parkplatzes beträgt in der Regel 8 bis 12 Jahre – abhängig von der Größe der Anlage und der Nutzung des erzeugten Stroms. Faktoren wie Einspeisevergütungen, Eigenverbrauch und Fördermittel spielen eine entscheidende Rolle.
Ja, PV-Parkplätze können auch auf kleineren Parkflächen wirtschaftlich sinnvoll sein. Bereits wenige Stellplätze können genug Solarstrom erzeugen, um beispielsweise den Eigenverbrauch eines Gebäudes oder den Betrieb von Ladeinfrastruktur zu decken. Kleinere Anlagen profitieren besonders von modularen Bauweisen, die individuell an den verfügbaren Platz angepasst werden können.
Der erzeugte Strom eines PV-Parkplatzes kann auf verschiedene Arten verwendet werden:
- Eigenverbrauch: Direktnutzung für Beleuchtung, Klimaanlagen oder andere elektrische Geräte in angrenzenden Gebäuden.
- Netzeinspeisung: Überschüssiger Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet.
- Ladestationen: Der Strom kann direkt zur Ladung von Elektrofahrzeugen verwendet werden, was insbesondere für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen attraktiv ist.
- Speicherung: Mit Batteriespeichern lässt sich der Strom für Zeiten geringer Sonneneinstrahlung speichern und flexibel nutzen.
Ja, PV-Parkplätze sind auch für private Anwendungen sinnvoll – besonders für Wohnanlagen, Mehrfamilienhäuser oder größere Einfamilienhäuser mit Platz für mehrere Stellplätze.
Ihre kostenlose und unverbindliche
Beratungsanfrage
Ihre kostenlose und unverbindliche
Beratungsanfrage

Leitung Vertrieb
„Wir beantworten gerne alle Ihre Fragen innerhalb von zwei Werktagen.“