Dimensionierung einer Photovoltaikanlage

Die Dimensionierung einer Photovoltaikanlage ist ein entscheidender Schritt, um die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Anlage zu maximieren. Im Folgenden werden die grundlegenden Schritte und Überlegungen zur Dimensionierung detailliert beschrieben.

Handwerker in gelber Arbeitskleidung montiert ein Solarmodul auf einem Dach.
4 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Dimensionierung richtet sich nach dem Stromverbrauch und der verfügbaren Fläche, wobei Verschattung, Ausrichtung und Standort die Effizienz beeinflussen.
  • Die Leistung der Solarmodule und die Wahl des passenden Wechselrichters müssen aufeinander abgestimmt sein, um eine optimale Stromerzeugung zu gewährleisten.
  • Eine Anlage sollte so dimensioniert werden, dass sie den aktuellen Bedarf deckt und zukünftige Änderungen, wie E-Autos oder Batteriespeicher, berücksichtigt.

Energiebedarf berechnen

Zu Beginn der Dimensionierung steht die Berechnung des Energiebedarfs. Hierbei ist es wichtig, den jährlichen Stromverbrauch in kWh (Kilowattstunden) zu ermitteln. Diese Information finden Sie auf Ihrer Stromrechnung. Darüber hinaus sollten Sie ein Lastprofil erstellen, um zu bestimmen, wann und wie viel Strom Sie verbrauchen. Dies kann variieren, je nachdem ob der Verbrauch hauptsächlich tagsüber, abends oder saisonal unterschiedlich ist.

Schon gewusst?

Eine PV-Anlage sollte so dimensioniert werden, dass sie etwa 80-90 % des jährlichen Strombedarfs abdeckt.

Standortanalyse

Eine gründliche Standortanalyse ist unerlässlich für die optimale Auslegung der PV-Anlage. Die durchschnittliche Sonneneinstrahlung in Ihrer Region spielt eine zentrale Rolle und kann mit Hilfe von Solarkarten oder Online-Tools ermittelt werden. Weiterhin sind die Ausrichtung und Neigung des Daches entscheidend.

Die optimale Ausrichtung ist nach Süden mit einem Neigungswinkel zwischen 30° und 45°. Es ist ebenfalls wichtig, mögliche Verschattungen durch Bäume, Gebäude oder andere Hindernisse zu berücksichtigen, da diese die Leistung der Anlage erheblich beeinflussen können.

Systemkomponenten auswählen

Die Auswahl der richtigen Systemkomponenten ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit der PV-Anlage:

  • Module: Bestimmen Sie die Anzahl und die Art der Solarmodule. Berücksichtigen Sie Wirkungsgrad, Leistung und Abmessungen.
  • Wechselrichter: Wählen Sie einen passenden Wechselrichter, der die Gleichspannung (DC) der Module in Wechselspannung (AC) umwandelt.
  • Montagesystem: Entscheiden Sie sich für ein Montagesystem, das zu Ihrem Dachtyp passt.

Systemgröße berechnen

Die Systemgröße wird durch die benötigte Leistung der PV-Anlage in kWp (Kilowatt-Peak) bestimmt. Die Formel zur Berechnung der Anlagenleistung lautet:

Formel zur Berechnung der Anlagenleistung in kWp: Anlagenleistung = Jahresstromverbrauch (kWh) / Jährliche spezifische Erzeugung (kWh/kWp).

Die jährliche spezifische Erzeugung hängt von der Sonneneinstrahlung in Ihrer Region ab und kann etwa zwischen 900 und 1.200 kWh/kWp liegen.

Flächenbedarf

Um den Flächenbedarf zu ermitteln, sollten Sie die Modulfläche und die Anzahl der Module berücksichtigen. Die benötigte Dachfläche wird anhand der Abmessungen und Anzahl der Module berechnet. Ein Standardmodul hat eine Fläche von etwa 1,6 bis 2 m². Die erforderliche Dachfläche ergibt sich aus der Anzahl der Module multipliziert mit der Modulfläche.

Beispielrechnung

Angenommen, Ihr jährlicher Stromverbrauch beträgt 5.000 kWh und die spezifische jährliche Erzeugung in Ihrer Region beträgt 1.000 kWh/kWp. Daraus ergibt sich eine Anlagenleistung von 5 kWp:

Beispielrechnung zur Anlagenleistung: Anlagenleistung = 5000 kWh / 1000 kWh/kWp = 5 kWp.

Wenn ein Modul eine Leistung von 300 Wp hat, benötigen Sie etwa 17 Module:

Formel zur Berechnung der Anzahl der Module: Anzahl der Module = 5000 kWp / 300 Wp ≈ 17 Module.

Falls ein Modul eine Fläche von 1,7 m² hat, ergibt sich ein Flächenbedarf von etwa 29 m²:

Formel zur Berechnung des Flächenbedarfs: Flächenbedarf = 17 Module × 1,7 m² ≈ 29 m².

Wirtschaftlichkeitsberechnung

Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung sollten Sie die Investitionskosten berücksichtigen, die die Anschaffungskosten für Module, Wechselrichter, Montagesystem und Installationskosten umfassen. Zusätzlich sind die jährlichen Betriebskosten wie Wartung und Versicherungen zu schätzen. Auch die Einnahmen durch Einspeisevergütung und die Einsparungen durch Eigenverbrauch sollten kalkuliert werden.

Hinweis

Bei der Dimensionierung der PV-Anlage sollte nicht nur der aktuelle Stromverbrauch berücksichtigt werden, sondern auch mögliche zukünftige Veränderungen. In einem Fallbeispiel für die PV-Anlage im Einfamilienhaus wird dies deutlich.

Fazit

Die Dimensionierung einer PV-Anlage erfordert eine sorgfältige Analyse des Energiebedarfs, der Standortbedingungen und der technischen Komponenten. Eine präzise Berechnung und Planung können die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Anlage maximieren.

Nachgefragt

FAQ

Die Dimensionierung einer Photovoltaikanlage umfasst die Berechnung und Planung der optimalen Größe und Leistung der Anlage basierend auf dem Energiebedarf, den Standortbedingungen und den technischen Komponenten. Ziel ist es, die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Anlage zu maximieren.

Der jährliche Stromverbrauch kann anhand Ihrer Stromrechnungen ermittelt werden. Addieren Sie den Verbrauch in Kilowattstunden (kWh) über das gesamte Jahr, um den Gesamtverbrauch zu erhalten.

Die Dachausrichtung beeinflusst die Menge an Sonnenlicht, die die Solarmodule erreichen. Eine Ausrichtung nach Süden ist ideal, da sie die meiste Sonnenstrahlung während des Tages erhält, was die Energieproduktion maximiert.

Die optimale Dachneigung liegt zwischen 30° und 45°. Diese Neigung ermöglicht es den Solarmodulen, das meiste Sonnenlicht zu absorbieren und somit die Energieproduktion zu maximieren.

Die benötigte Dachfläche hängt von der Anzahl und Größe der Solarmodule ab. Ein Standardmodul hat eine Fläche von etwa 1,6 bis 2 m². Die Gesamtfläche wird durch die Anzahl der Module multipliziert mit der Modulfläche berechnet.

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