Solaranlage Indach: Perfekt in Ihr Dach integrierte Photovoltaik

Klassische Photovoltaikanlagen werden auf bestehende Dächer montiert – Indachsysteme hingegen sind vollständig in die Dachfläche integriert. Somit übernehmen die Solarzellen nicht nur die Stromerzeugung, sondern auch die Funktion der Dacheindeckung.

7 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Indach-Photovoltaikanlage übernimmt neben der Stromerzeugung auch die Funktion von Dachziegeln oder -steinen.
  • Im Dach integrierte Solaranlagen sehen unauffällig aus und können bei Neubauten oder Dachsanierungen Materialkosten einsparen.
  • Wird eine Solaranlage indach konzipiert, muss sie als vollwertige Dacheindeckung perfekt abgedichtet sein und spezielle Anforderungen an die Hinterlüftung erfüllen.

Was ist eine PV-Indach-Anlagen?

Der wesentliche Unterschied zu aufgeständerten Anlagen liegt in der Montageart. Während klassische Solaranlagen mit einem Montagesystem auf die vorhandene Dacheindeckung geschraubt werden, fügen sich Indach-Photovoltaikanlagen nahtlos in die Dachhaut ein.

Die Solarzellen werden direkt auf der Unterkonstruktion des Daches befestigt. Spezielle Anschluss- und Übergangsprofile sorgen für eine sichere Verbindung zu den angrenzenden Dachbereichen und gewährleisten die Wasserdichtigkeit des gesamten Systems.

Dadurch entsteht ein harmonisches Gesamtbild, sodass Indach-Module vor allem wegen ihrer ästhetischen Vorzüge beliebt sind.

Schon gewusst?

Die ersten Indachsysteme für Photovoltaik wurden bereits in den 1990er-Jahren entwickelt. Damals wurden sie jedoch als Nischenprodukt belächelt. Heute haben sie sich dank verbesserter Technik und gestiegener Nachfrage nach ästhetischen Solarlösungen fest am Markt etabliert.

Bei welchen Dächern kann eine Solaranlage indach eingebaut werden?

Bei Neubauprojekten können Indachsysteme für Photovoltaik besonders gut integriert werden – denn die Installation kann direkt in die Bauplanung einbezogen werden. Bei bestehenden Gebäuden kommt eine solche Anlage vor allem dann infrage, wenn ohnehin eine Dachsanierung notwendig ist. In einem solchen Fall kann man mit Indach-Solarzellen die Kosten für neue Dachziegel einsparen.

Wie bei allen PV-Anlagen spielt auch bei Indachlösungen die Dachneigung eine wichtige Rolle. Optimal ist ein Neigungswinkel zwischen 30 und 40 Grad. Dank hochmoderner Modultechnik sind heutzutage aber auch flachere Neigungen ab 15 Grad vollkommen funktionsfähig. Natürlich ist eine Dachausrichtung nach Süden ideal, doch auch Ost-West-Ausrichtungen können mittlerweile wirtschaftlich sinnvoll sein.

Ein weiterer Punkt, der zu beachten ist, ist die statische Eignung des Daches. Die Dachkonstruktion muss für das Gewicht der Anlage ausgelegt sein. Hierbei empfiehlt es sich, einen Statiker hinzuzuziehen.

Typische Einsatzszenarien für Indachsysteme sind:

  • Neubauten, bei denen von Anfang an eine Solaranlage eingeplant ist
  • Dachsanierungen, bei denen ohnehin eine neue Eindeckung erforderlich ist
  • Denkmalgeschützte Gebäude oder Häuser in architektonisch anspruchsvollen Wohngebieten, wo eine besonders ästhetische Integration gefordert ist
  • Moderne Architektenhäuser, bei denen das Erscheinungsbild eine wichtige Rolle spielt

Aufbau und Funktionsweise eines Indachsystems

Die technische Integration der Solarmodule ins Dach erfolgt durch ein Stecksystem. Die einzelnen PV-Module werden – ähnlich wie bei einem Puzzle – präzise miteinander verbunden. Dabei kommen speziell entwickelte Indachsystem-Komponenten zum Einsatz, die eine sichere und dauerhafte Installation gewährleisten:

  • Solarmodule mit Rahmenprofilen
    Das Herzstück bilden die Solarmodule selbst, die mit speziellen Rahmenprofilen ausgestattet sind. Diese Profile ermöglichen die wasserdichte Verbindung der Module untereinander sowie den Anschluss an die restliche Dachfläche. Sicher befestigt werden die Module auf einer Unterkonstruktion aus Metallschienen.
  • Hinterlüftung der Anlage
    Bei Indachanlagen muss eine ausreichende Belüftung durch spezielle Konstruktionsmerkmale sichergestellt werden. Dafür sorgen Lüftungsöffnungen am oberen Dachrand (First) und am unteren Dachrand (Traufe) sowie ein definierter Luftspalt unter den Modulen. Diese Konstruktion ermöglicht einen natürlichen Kamineffekt: Die warme Luft steigt nach oben zum First hinauf und kann dort entweichen, während kühlere Luft von unten an der Traufe nachströmt.
  • Drainage-System
    Regenwasser wird über spezielle Drainage-Systeme sicher abgeleitet. Die Übergänge zu angrenzenden Dachflächen werden mit speziellen Blechen und Dichtungen ausgeführt, die eine dauerhafte Wasserdichtigkeit garantieren. Dabei müssen die Anforderungen der einschlägigen Dachdeckerregeln eingehalten werden.

Hinweis

Eine professionelle Planung ist bei Indachanlagen besonders wichtig. Nur so kann die optimale Abstimmung zwischen Dachkonstruktion, Hinterlüftung und Entwässerung gewährleistet werden. Lassen Sie sich unbedingt von einem Fachbetrieb beraten, der Erfahrung mit der Installation einer Indach-Anlage hat.

Vor- und Nachteile von Indach-Photovoltaikanlagen

Der offensichtlichste Vorteil von Indachsystemen ist ihre Optik. Denn im Dach integrierte Solaranlagen fügen sich harmonisch in die Dachfläche ein und bieten ein deutlich eleganteres Erscheinungsbild als klassische, aufgeständerte Systeme. Das macht sie besonders attraktiv für anspruchsvolle Projekte – wie beispielsweise Architektenhäuser. Aber auch für Gebäude in Gebieten mit strengen gestalterischen Auflagen sind die Systeme von Vorteil.

Da die Indach-Photovoltaikanlage die herkömmliche Dacheindeckung ersetzt, sparen sich Bauherren im Bereich der Solarmodule die Kosten für Dachziegel oder -steine. Diese Einsparung kann die höheren Anschaffungskosten tatsächlich zum Teil kompensieren.

Allerdings liegen die Anschaffungskosten einer Indach-PV-Anlage etwa 20-30 % über denen einer aufgeständerten Anlage – somit sind die eingesparten Dachziegel eher ein schwacher Trost. Der Mehrpreis erklärt sich durch die speziellen technischen Komponenten und den höheren Planungs- und Montageaufwand.

Technisch gesehen erreichen Indachanlagen meist etwas geringere Erträge als aufgeständerte Systeme. Das liegt daran, dass es durch die fehlende Hinterlüftung zu höheren Modultemperaturen kommen kann. Moderne Indachsysteme minimieren diesen Effekt jedoch durch durchdachte Belüftungskonzepte. Der Unterschied in der Jahresleistung beträgt bei guter Planung nur noch etwa 3-5 %.

Indachsystem für Photovoltaik: Installation und Wartung

Die Installation von Indach-Photovoltaik erfordert besondere Sorgfalt und sollte ausschließlich von erfahrenen Fachbetrieben durchgeführt werden. Achten Sie besonders darauf, dass der Betrieb mit der Installation von PV-Indachsystemen vertraut ist.

Denn neben den üblichen solar-technischen Aspekten müssen bei Indach-Anlagen auch die Anforderungen an eine fachgerechte Dacheindeckung eingehalten werden. Auch bei den Genehmigungen gibt es hier etwas mehr zu bedenken. Es braucht nämlich nicht nur die Netzanmeldung beim Energieversorger, sondern auch eine Bauanzeige oder -genehmigung, da es sich um einen Eingriff in die Gebäudehülle handelt.

Der Montageablauf unterscheidet sich deutlich von dem einer aufgeständerten Anlage:

  • Schritt 1: Die alte Dacheindeckung wird entfernt.
  • Schritt 2: Die Unterkonstruktion für das Indachsystem wird montiert.
  • Schritt 3: Die Anschlussbleche und Dichtungen werden installiert. Dabei wird auf die korrekte Ausführung von Dachdurchdringungen wie Entlüftungsrohren oder Schornsteinen geachtet.
  • Schritt 4: Die eigentlichen Solarmodule werden eingebaut.

Ist die Solaranlage im Dach integriert, sollten regelmäßige Kontrollen der Wasserdichtigkeit, der Belüftung sowie der elektrischen Sicherheit erfolgen. Da die Module Teil der Dachhaut sind, ist vor allem bei Reparaturen besondere Vorsicht geboten. Der Austausch einzelner Module ist zwar möglich, erfordert aber spezielles Know-how und sollte nur von geschulten Fachkräften durchgeführt werden. Es empfiehlt sich, die Anlage mindestens einmal jährlich warten zu lassen.

Häufig gestellte Fragen

Bei modernen Indach-Photovoltaikanlagen ist der Leistungsunterschied zu aufgeständerten Systemen nur sehr gering. Der Unterschied beträgt bei guter Planung und ausreichender Hinterlüftung etwa 3-5 % im Jahresertrag. Dieser kleine Nachteil wird oft durch die eingesparten Dachziegelkosten und die höhere Ästhetik aufgewogen.

Eine regelmäßige Sichtprüfung auf offensichtliche Schäden können Sie natürlich selbst durchführen. Die eigentliche Wartung sollte jedoch von Fachbetrieben übernommen werden, da Arbeiten an Photovoltaikanlagen spezielle Kenntnisse im Umgang mit Hochvolt-Systemen erfordern. Eine professionelle Wartung wird meist einmal jährlich empfohlen.

Gute Indachsysteme sind so konzipiert, dass einzelne Module ohne Beeinträchtigung der Wasserdichtigkeit des Gesamtsystems ausgetauscht werden können. Der Austausch ist also grundsätzlich möglich – jedoch ist der Aufwand etwas höher ist als bei aufgeständerten Systemen. Solche Arbeiten an der Anlage sollten in jedem Fall von geschulten Fachkräften durchgeführt werden.

Eine nachträgliche Installation ist grundsätzlich möglich, rechnet sich aber für Sie nur dann, wenn ohnehin eine Dachsanierung ansteht. Da bei der Installation die vorhandenen Dachziegel entfernt werden müssen, ist der Aufwand bei einem intakten Dach vergleichsweise hoch. Bei einer Dachsanierung hingegen sparen Sie sich die Kosten für neue Dachziegel im Bereich der Solarmodule, was die höheren Anschaffungskosten des Indachsystems teilweise kompensiert.

Die Planung einer Indach-PV-Anlage ist etwas komplexer als bei aufgeständerten Systemen, da neben den üblichen solar-technischen Aspekten auch alle Anforderungen an eine fachgerechte Dacheindeckung berücksichtigt werden müssen. Wichtige Planungsschritte sind die statische Prüfung, die Auslegung der Hinterlüftung, die Integration von Dachdurchbrüchen sowie die Planung der Übergänge zu normalen Dachflächen. Eine professionelle Planung durch erfahrene Fachbetriebe ist daher unerlässlich.

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