Wärmepumpen-Wartung: Alles, was Sie wissen müssen
Wärmepumpen gelten als moderne und wartungsarme Heiztechnologie – dennoch ist eine regelmäßige Wartung unerlässlich, um Effizienz, Langlebigkeit und Garantieansprüche zu sichern.
Wir geben Ihnen einen umfassenden Überblick über die Bedeutung der Wartung, die typischen Wartungsschritte je nach Wärmepumpentyp und zeigen auf, welche Aufgaben Sie selbst übernehmen können. Zusätzlich erfahren Sie, mit welchen Kosten zu rechnen ist und worauf bei der Auswahl eines Fachbetriebs oder Wartungsvertrags zu achten ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz der Wartungsarmut von Wärmepumpen sind regelmäßige Überprüfungen essenziell für die Effizienz und Langlebigkeit der Anlage.
- Wichtige Wartungsarbeiten sind die Überprüfung der elektrischen Komponenten, des Kältemittelkreislaufs und der Heizungsanlage sowie die Filterreinigung.
- Hersteller empfehlen meist eine Wartung pro Jahr durch professionell geschultes Fachpersonal.
- Die Wartungskosten sind eine sinnvolle Investition zur Vermeidung höherer Folgekosten und zum Garantieerhalt.
Warum die Wärmepumpen-Wartung so wichtig ist
Auch, wenn sich die Wärmepumpen-Wartung wie ein lästiger Pflichttermin anfühlt – sie ist der Schlüssel zu einer effizienten, langlebigen und wirtschaftlich rentablen Heizungsanlage. Eine regelmäßige Wartung verlängert nicht nur die Lebensdauer Ihres Systems, sondern sorgt auch für eine optimale Leistung und ein minimiertes Ausfallrisiko.
Je nach Wärmepumpentyp variieren die spezifischen Wartungsanforderungen. Grundsätzlich gilt jedoch: Eine professionelle Wartung sollte mindestens einmal jährlich erfolgen. Kleinere Check-Ups können Sie als Besitzer sogar selbst durchführen – und somit potenzielle Probleme frühzeitig erkennen.
Die Wartung einer Wärmepumpe ist tatsächlich entscheidend für ihre Gesamtleistung. Eine ungepflegte Wärmepumpe kann bis zu 10 % mehr Energie verbrauchen, was sich direkt auf die Betriebskosten auswirkt. Die Gründe für eine regelmäßige Wartung sind somit vielfältig:
- Leistungsoptimierung: Verschmutzte Filter, abgenutzte Komponenten oder Lufteinschlüsse reduzieren die Effizienz deutlich – gut gewartete Wärmepumpen arbeiten hingegen konstant auf hohem Niveau.
- Verschleißminimierung: Wärmepumpen sind rund um die Uhr im Einsatz und unterliegen damit einem natürlichen Verschleiß. Bei der Wartung werden verschlissene Teile frühzeitig ausgetauscht, wodurch teure Reparaturen und kostenintensive Folgeschäden verhindert werden.
- Garantieerhalt: Viele Hersteller machen den Garantieerhalt von regelmäßigen Wartungen abhängig. Eine lückenlose Wartungsdokumentation kann daher im Garantiefall entscheidend sein.
Grundlagen der Wärmepumpen-Wartung
Die professionelle Wartung erfordert spezialisiertes Fachwissen. Ein solcher Wärmepumpen-Service umfasst in der Regel folgende Punkte:
- Filterreinigung und -austausch: Im Laufe der Zeit können sich Staub und andere Partikel in den Filtern ansammeln. Die regelmäßige Reinigung der Filter reduziert den Energieverbrauch und erhöht die Gesamteffizienz des Systems.
- Kältemittelkreislauf und -leitungen: Die Kältemittelleitungen müssen regelmäßig auf Leckagen überprüft werden, da der Verlust von Kältemittel zu einer erheblichen Reduzierung der Heizeffizienz führen kann. Leckagen können zudem den Kompressor belasten und vorzeitige Ausfälle verursachen.
- Elektrische Verbindungen: Korrodierte oder gelockerte elektrische Verbindungen können zu einem ineffizienten Betrieb und sogar zu potenziellen Sicherheitsrisiken führen. Die Überprüfung und Instandhaltung dieser Verbindungen sorgen somit dafür, dass die Wärmepumpe sicher und effizient arbeitet.
- Thermostateinstellungen: Mit der Überprüfung der Thermostateinstellungen wird sichergestellt, dass die Wärmepumpe bei optimalen Temperaturen arbeitet. Das steigert nicht nur den Komfort, sondern verbessert auch die Heizeffizienz.
- Messung von Leistungsparamatern: Mittels spezieller Messgeräte und Diagnoseinstrumente werden Kenngrößen wie Leistungsziffer (COP), Vorlauf- und Rücklauftemperaturen, Stromaufnahme sowie Druckverhältnisse im Kältemittelkreislauf exakt ermittelt. Diese Messungen geben Aufschluss über den aktuellen Betriebszustand der Wärmepumpe.
Hersteller empfehlen mindestens einmal jährlich eine umfassende Inspektion durchführen zu lassen, jedoch variieren die spezifischen Wartungsintervalle je nach Wärmepumpentyp:
- Erdwärmepumpen: Jährliche Wartung, alle 5-10 Jahre Hauptinspektion des gesamten Erdsondenfeldes
- Luftwärmepumpen: Halbjährliche bis jährliche Kontrolle
- Wasserwärmepumpen: Halbjährliche Wartung aufgrund des komplexen Wassersystems
Für Wärmepumpenbesitzer empfiehlt sich die Führung eines sogenannten Wartungstagebuchs. Hier werden alle Überprüfungen, Besonderheiten und durchgeführten Maßnahmen schriftlich dokumentiert – das erleichtert nicht nur die Nachverfolgung, sondern unterstützt auch Fachkräfte bei zukünftigen Wartungen.
Spezifische Wartungsanforderungen
Wärmepumpen sind moderne, effiziente und vergleichsweise wartungsarme Heizungssysteme – dennoch ist eine regelmäßige, fachgerechte Wartung unerlässlich. Denn nur so können die Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit der Anlage gewährleistet werden. Je nach Wärmepumpentyp variieren die spezifischen Wartungsanforderungen in Umfang, Intensität und Komplexität.
Wartung von Luftwärmepumpen
Luftwärmepumpen sind Umwelteinflüssen wie Wind, Regen, Staub und saisonalen Schwankungen ausgesetzt. Genau deshalb sind regelmäßige Wartungen und Inspektionen der Außenanlage essenziell.
Die Wartung beginnt immer mit der Sichtung des Luftansaugbereichs: Sind Laub, Äste, Gras oder andere Ablagerungen zu sehen, werden diese direkt entfernt. Solche Ablagerungen können die Luftzirkulation und somit auch die Effizienz erheblich beeinträchtigen. Es empfiehlt sich, die Außeneinheit stets freizuhalten und mindestens zweimal pro Jahr gründlich zu reinigen – insbesondere nach Herbststürmen oder Regionen mit starkem Pflanzenwuchs.
Weitere zentrale Wartungsaspekte bei Luftwärmepumpen sind:
- Überprüfung und Reinigung der Wärmetauscher
- Kontrolle der Ventilatoren auf Beschädigungen oder Unwucht
- Prüfung der Kondensatableitung
- Überprüfung des Kältemitteldrucks
- Säuberung und Inspektion der Luftfilter
Wartung von Erdwärmepumpen
Erdwärmepumpen sind zwar besonders wartungsarm, erfordern jedoch auch hochspezialisierte Überprüfungen. Denn das Erdwärmesystem besteht gleich aus zwei kritischen Komponenten: Dem Erdkollektor bzw. den Erdsonden und der Wärmepumpenanlage.
Die Überprüfung des Erdkollektors oder der Erdsonden ist komplex und sollte ausschließlich von zertifizierten Fachkräften durchgeführt werden. Dabei werden verschiedene Aspekte – wie die Dichtigkeit, Korrosionserscheinungen und die Wärmeübertragung – eingehend geprüft. Eine solche Hauptinspektion des Erdsondenfeldes erfolgt jedoch nur alle 5-10 Jahre und umfasst folgende Punkte:
- Druckprüfung des Sole-Kreislaufs
- Analyse der Sole-Qualität
- Überprüfung der Pumpenleistung
- Kontrolle der Wärmeübertragung
- Inspektion der unterirdischen Leitungen
Die Wartung der Wärmepumpenanlage muss hingegen jährlich durchgeführt werden. Diese Inspektion umfasst die typischen Wartungsmaßnahmen:
- Überprüfung des Kältemittelkreislaufs
- Kontrolle aller elektrischen Komponenten
- Prüfung der Pumpenleistung
- Messung von Leistungsparametern
- Reinigung der Filter
- Überprüfung der Steuerungselektronik
Wartung von Wasserwärmepumpen
Wasserwärmepumpen sind die komplexeste Variante und erfordern deshalb die intensivste Wartung. Sie nutzen entweder das Grundwasser oder Oberflächenwasser als Wärmequelle – was eine permanente Wasserqualitätskontrolle notwendig macht.
Die Wasserwärmepumpe benötigt eine halbjährliche bis jährliche professionelle Wartung. Kernpunkt ist dabei immer die Überprüfung der Wasserqualität, da Verunreinigungen, Kalkablagerungen oder erhöhte Mineralstoffkonzentrationen die Effizienz massiv beeinträchtigen können. Fachkräfte führen somit umfangreiche Wasseranalysen durch und reinigen die Wärmetauscher.
Wichtige Wartungsschritte umfassen:
- Chemische Wasseranalyse
- Reinigung der Wärmetauscher
- Prüfung der Korrosionsbeständigkeit
- Kontrolle der Pumpenleistung
- Überprüfung der Filteranlagen
- Messung der Wärmeübertragungseffizienz
Durchführung der Wartung: Was kann in Eigenregie umgesetzt werden?
Die Wartung einer Wärmepumpe kann als eine Gemeinschaftsaufgabe zwischen Besitzern und Fachexperten betrachtet werden. Während professionelle Wartungen die technische Komplexität und Sicherheit gewährleisten, können Wärmepumpenbesitzer durch eigene Pflegemaßnahmen wesentlich zur täglichen Leistungsfähigkeit ihrer Anlage beitragen.
In Eigenleistung können vor allem visuelle und akustische Kontrollen durchgeführt werden. Durch aufmerksame Beobachtungen fallen ungewöhnliche Geräusche, Leistungsschwankungen und Verschmutzungen schnell auf. Neben der Beobachtung und Dokumentation von Auffälligkeiten sind folgende konkrete Maßnahmen in Eigenleistung umsetzbar:
- Reinigung der Luftfilter bei Luftwärmepumpen
- Säuberung der Außeneinheit von groben Verschmutzungen
- Überprüfung der Kondensatableitung
Alle Eingriffe, die über die oberflächliche Reinigung und Kontrolle hinausgehen, sollten hingegen von zertifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden. Insbesondere für Arbeiten am Kältemittelkreislauf, elektrischen Systemen, Hydraulik und Steuerungselektronik ist Fachwissen unverzichtbar.
Wartungskosten
Die Kosten für eine professionelle Wärmepumpen-Wartung variieren je nach Anlagentyp, Inspektionsumfang und regionalem Preisniveau. Durchschnittlich bewegen sich die Wartungskosten zwischen 150 und 300 Euro pro Jahr für eine Standardwartung. Bei komplexeren Anlagen wie Wasserwärmepumpen oder bei umfangreicheren Inspektionen können die Kosten jedoch auch höher ausfallen.
Auch wenn die Kosten auf den ersten Blick hoch erscheinen: Im Vergleich zu potenziellen Reparaturkosten und Effizienzverlusten stellen sie eine wirtschaftliche Investition dar. Denn eine vernachlässigte Wartung kann zu weitreichenden Problemen führen:
- Energiemehrverbrauch: Eine ungewartete Wärmepumpe kann bis zu 10-15 % mehr Strom verbrauchen. Bei aktuellen Energiepreisen verursacht das jährliche Mehrkosten von 100-200 Euro.
- Reparaturkosten: Größere Reparaturen von Verschleißschäden kosten schnell 500-1.500 Euro. Kompressorschäden verursachen oft sogar Schäden bis zu 3.000 Euro.
- Verkürzte Lebensdauer: Die durchschnittliche Lebensdauer einer Wärmepumpe beträgt 15-20 Jahre. Ohne regelmäßige Wartung sinkt diese jedoch auf 10-15 Jahre, was zu somit zu einer frühzeitigen Neuinvestitionen führt.
Viele Fachbetriebe bieten inzwischen attraktive Wartungsverträge an, die planbare, gleichbleibende Kosten und Vorzugsbehandlung bei Notfällen beinhalten. Solche Verträge kosten je nach Leistungsumfang zwischen 150 und 250 Euro pro Jahr und bieten damit einen klaren wirtschaftlichen Vorteil gegenüber Einzelwartungen.
Fazit
Die regelmäßige Wartung von Wärmepumpen ist weit mehr als eine lästige Pflicht – sie ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft Ihrer Heizungsanlage. Wer seine Wärmepumpe regelmäßig prüfen lässt, profitiert von einem dauerhaft hohen Wirkungsgrad, stabilen Betriebskosten und einer verlängerten Lebensdauer. Gleichzeitig hilft die professionelle Wartung, Garantieansprüche abzusichern und teure Reparaturen zu vermeiden.
Unabhängig vom Wärmepumpentyp gilt: Ein jährlich durchgeführter Check durch Fachpersonal schafft Sicherheit, Effizienz und Komfort. Ergänzend leisten einfache Sicht- und Reinigungsmaßnahmen durch den Betreiber einen wertvollen Beitrag zur Betriebssicherheit.
Gerade in Zeiten steigender Energiepreise und wachsender Klimaschutzanforderungen ist die optimale Nutzung erneuerbarer Heiztechnologien essenziell. Eine gepflegte Wärmepumpe ist ein aktiver Beitrag zum nachhaltigen Wohnen – technisch zuverlässig und wirtschaftlich rentabel.
FAQ: Wartung einer Wärmepumpe
Eine gesetzliche Wartungspflicht im engeren Sinne besteht für Wärmepumpen in Deutschland nicht. Allerdings gibt es für Anlagen mit mehr als 3 kg Kältemittel eine gesetzliche Dichtheitsprüfung gemäß der EU-Verordnung Nr. 517/2014 (F-Gase-Verordnung). Die meisten gängigen Wärmepumpen im Privatbereich liegen jedoch unter dieser Grenze.
Bei der Wartung prüft der Fachmann alle wichtigen Komponenten der Anlage. Dazu gehören die visuelle Kontrolle auf Beschädigungen, die Reinigung oder der Austausch von Filtern sowie die Überprüfung der elektrischen Verbindungen. Der Kältemittelkreislauf wird auf Dichtheit kontrolliert und sein Druck wird gemessen. Verdampfer und Verflüssiger überprüft man auf Verschmutzungen und bei Luftwärmepumpen werden die Lamellen gereinigt. Abschließend erfolgt eine Messung der Betriebsparameter zur Bewertung der Effizienz.
Eine vollständige Wartung sollte nicht in Eigenleistung erfolgen. Zum einen sind für Arbeiten am Kältemittelkreislauf spezielle Zertifizierungen gesetzlich vorgeschrieben, zum anderen riskiert man bei eigenständigen Eingriffen den Garantieverlust. Besitzer können jedoch die Außeneinheit regelmäßig von Laub und Schmutz befreien, zugängliche Filter tauschen und die Anlage auf ungewöhnliche Geräusche kontrollieren. Diese Pflegemaßnahmen ergänzen die professionelle Wartung, ersetzen sie jedoch nicht.
Die Wartungsintervalle hängen vom Anlagentyp ab. Für Luftwärmepumpen wird eine jährliche Wartung empfohlen, idealerweise im Herbst vor der Heizperiode. Erdwärmepumpen benötigen ebenfalls eine jährliche Standardwartung, zudem ist alle fünf bis zehn Jahre eine umfassendere Inspektion des Erdsondenfeldes nötig. Bei Wasserwärmepumpen empfiehlt sich aufgrund des komplexeren Wassersystems ein halbjährlicher Rhythmus. Es sollten stets die spezifischen Herstellerangaben in der Betriebsanleitung beachtet werden.
Ja, trotz der fortschreitenden Technologie und höheren Zuverlässigkeit moderner Wärmepumpen ist eine regelmäßige Wartung unverzichtbar. Auch neueste Systeme unterliegen mechanischen Verschleißprozessen und werden durch Umwelteinflüsse belastet. Die Wartung stellt sicher, dass die technisch mögliche Effizienz über die gesamte Lebensdauer erhalten bleibt.
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Katharina Kreidenweis
Leitung Vertrieb
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