Die richtige Reinigung von PV-Anlagen
Verschmutzungen auf den Solarpanels wirken wie eine Schattenschicht, die die Sonneneinstrahlung reduzieren. Die Art der Verschmutzung variiert dabei je nach Standort. In ländlichen Gebieten setzen sich häufig Blütenpollen und Ackerstaub auf den Modulen ab. In Industriegebieten handelt es sich bei den Verschmutzungen hingegen eher um Ruß und andere Feinstaubpartikel. Und in Küstenregionen kann sich eine Salzkruste auf den PV-Modulen bilden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die regelmäßige Reinigung von PV-Anlagen ist elementar für deren Effizienz – verschmutzte Solarpanels können bis zu 15 % weniger Leistung erbringen.
- Es ist möglich, PV-Anlagen selbst zu reinigen, jedoch birgt eine unsachgemäße Reinigung erhebliche Risiken.
- Eine professionelle Reinigung kostet durchschnittlich zwischen 2-4 € pro Quadratmeter, was meist eine gründliche Inspektion einschließt.
Warum ist die Reinigung von PV-Anlagen wichtig?
Jegliche Verschmutzungen beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit der Anlage. Besonders kritisch sind punktuelle Verschmutzungen wie Vogelkot oder Baumharz. Diese können zu sogenannten „Hot Spots“ führen – überhitzte Stellen auf den Modulen, die nicht nur die Leistung reduzieren, sondern auch dauerhafte Schäden an den Solarpanels verursachen können.
Eine regelmäßige Säuberung beugt all diesen Schädigungen effektiv vor. Somit ist die Reinigung von Solaranlagen keine optionale Pflege, sondern eine wichtige Investition in die Langlebigkeit und Effizienz der Anlage.
Verschiedene Anlagentypen – verschiedene Reinigungsanforderungen
Je nach Montagesystem und Standort ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die Reinigung von Photovoltaikanlagen.
Aufdachanlagen
Aufdachanlagen sind besonders anfällig für Verschmutzungen, da sie meist in einem Winkel von 30-45 Grad montiert sind. Diese Neigung reicht oft nicht aus, damit der Regen Verschmutzungen wie Vogelkot, Laub oder Moos eigenständig abwäscht. Auch die Zwischenräume unter den Modulen müssen regelmäßig kontrolliert werden – hier sammeln sich häufig Laub und andere organische Materialien an.
Die Reinigung von Aufdachanlagen erfordert besondere Vorsicht, da die Module nur über spezielle Sicherungssysteme zugänglich sind. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass Reinigungswerkzeuge oder -mittel vom Dach rutschen.
Indach-Photovoltaikanlagen
Indach-Photovoltaikanlagen sind durch ihre Integration in die Dachfläche besser vor seitlichen Verschmutzungen geschützt. Jedoch sind die Übergänge zur Dacheindeckung besonders gefährdet: Hier können sich Schmutz und Feuchtigkeit leicht ansammeln, was langfristig zu Schäden führen kann.
Die flächenbündige Installation macht die Reinigung der Modulränder oft schwieriger, da diese schwerer zugänglich sind. Zusätzlich muss bei der Reinigung darauf geachtet werden, dass kein Wasser unter die Module läuft – denn das könnte die Dachdichtigkeit gefährden.
Fassadenanlagen
Fassadenanlagen sind zwar meist leichter erreichbar, verschmutzen dafür aber deutlich häufiger durch aufgewirbelten Straßenstaub und Spritzwasser. Die vertikale Ausrichtung führt dazu, dass sich besonders im unteren Bereich der Module Schmutz ablagert.
Bei der Reinigung muss hier besonders auf die Versiegelung der Modulränder geachtet werden, da eindringendes Wasser die Hausfassade schädigen könnte. Ein Vorteil ist jedoch, dass die Reinigung oft ohne spezielle Höhensicherung durchgeführt werden kann, da die Module meist in erreichbarer Höhe montiert sind.
Auch die Modulart spielt bei der Reinigung eine wichtige Rolle. Klassische Glas-Folien-Module sind dem Reinigungsprozess gegenüber recht unempfindlich. Dünnschichtmodule erfordern hingegen besonders sanfte Reinigungsmethoden. Glas-Glas-Module sind zwar robust, sind aber aufgrund ihres Gewichts schwieriger zu handhaben.
Photovoltaik reinigen: Professionelle Reinigung vs. Eigenreinigung
Kann ich meine PV-Anlage selber reinigen oder muss ich einen Profi beauftragen? Diese Frage beschäftigt viele Anlagenbetreiber. Tatsächlich gibt es verschiedene Pro- und Kontrapunkte für beide Seiten.
Eine professionelle Reinigung von Solaranlagen bietet mehrere Vorteile. Fachbetriebe verfügen über spezielles Equipment wie entmineralisiertes Wasser und professionelle Reinigungsgeräte für Photovoltaikanlagen. Zudem sind sie für die Arbeit in der Höhe ausgebildet und entsprechend versichert.
Der große Nachteil einer professionellen Reinigung liegt jedoch auf der Hand: Die Kosten. Diese liegen meist zwischen 2-4 € pro Quadratmeter. Neben der eigentlichen Reinigung führen die Profis auch eine Sichtprüfung auf mögliche Schäden durch. Viele Fachbetriebe bieten zudem Wartungsverträge an, die regelmäßige Reinigungsintervalle zu vergünstigten Konditionen einschließen.
Die Eigenreinigung der Photovoltaikanlage kann dagegen eine kostengünstige Alternative sein, birgt aber auch einige Risiken. Wer seine PV-Anlage selbst reinigen möchte, muss nicht nur auf die richtige Technik achten, sondern auch auf geeignete Sicherungsmaßnahmen. Wichtig ist auch die Verwendung der richtigen Reinigungsmittel – aggressive Reiniger können die Oberfläche der Solarpanels beschädigen.
Vor der Eigenreinigung sollten Betreiber prüfen, ob dies Auswirkungen auf ihre Garantie hat. Manche Hersteller schreiben die Reinigung durch zertifizierte Fachbetriebe vor. In diesem Fall könnte eine unsachgemäße Reinigung zum Erlöschen der Garantie führen.
Die richtige Reinigung einer Solaranlage
Die korrekte Reinigung von Solarpanels erfordert sowohl die richtigen Werkzeuge als auch die passende Vorgehensweise. Vor Beginn der Reinigung sollte die PV-Anlage gründlich inspiziert werden, um besonders verschmutzte Stellen zu identifizieren. Aber auch auf mögliche Schäden sollte geachtet werden, bevor mit Wasser und Reinigungsmittel gearbeitet wird.
Zur Grundausstattung für die Reinigung von PV-Anlagen gehören:
- Ein weicher Schwamm oder eine spezielle PV-Reinigungsbürste, die keine Kratzer verursachen.
- Entmineralisiertes Wasser, da Leitungswasser Kalkflecken hinterlassen kann, die die Leistung beeinflussen.
- Ein Teleskopstab, damit auch schwer erreichbare Module und Stellen gereinigt werden können.
Auf keinen Fall sollten Hochdruckreiniger oder Scheuermittel verwendet werden, da diese die Oberfläche der Solarpanels nachhaltig beschädigen können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Reinigung von Photovoltaikanlagen ist die richtige Wasserqualität. Leitungswasser hinterlässt oft Kalkflecken auf den Modulen, die die Leistung mindern können. Daher empfiehlt sich die Verwendung von entmineralisiertem Wasser. Es gibt jedoch auch spezielle Reinigungsgeräte mit integrierter Wasseraufbereitung.
Die Reinigung sollte idealerweise in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend erfolgen. Zu diesen Zeiten sind die Module kühl, sodass das Reinigungswasser nicht sofort verdunstet und keine thermischen Spannungen entstehen. Zudem fallen die Leistungseinbußen während der Reinigung zu dieser Zeit besonders gering aus.
Prävention und Wartung
Tatsächlich gibt es auch vorbeugende Maßnahmen, die den Reinigungsaufwand für Solaranlagen deutlich reduzieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei die richtige Planung bei der Installation.
So unterstützt ein Neigungswinkel von mindestens 15 Grad die Selbstreinigung der Module durch Regen. Auch der Abstand zu Bäumen oder anderen Verschmutzungsquellen sollte bei der Planung berücksichtigt werden – je weiter die Quellen entfernt sind, desto besser.
Für größere PV-Anlagen bieten sich automatische Reinigungssysteme an. Dabei handelt es sich um Systeme aus beweglichen Bürsten und Wischerleisten, die ähnlich wie Scheibenwischer regelmäßig über die Module fahren, um Verschmutzungen zu entfernen.
Moderne Monitoring-Systeme können zudem dabei helfen, Verschmutzungen frühzeitig zu erkennen. Sinkt der Ertrag der PV-Anlage deutlich ab, kann das ein Hinweis auf Verschmutzungen sein. Eine zeitnahe Reinigung verhindert dann unnötige Ertragseinbußen.
Die regelmäßige Wartung der Photovoltaikanlage spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Prävention. Dabei sollten nicht nur die Module selbst, sondern auch die Unterkonstruktion und eventuelle Befestigungssysteme überprüft werden. Besonders nach extremen Wetterereignissen wie Stürmen oder starkem Schneefall ist eine zusätzliche Kontrolle ratsam.
FAQ zur Reinigung von PV-Anlagen
Die Häufigkeit der Reinigung hängt stark vom Standort und den Umgebungsbedingungen ab. Führen Sie bestenfalls quartalsweise eine visuelle Kontrolle durch, um den Verschmutzungsgrad einschätzen zu können. Als Faustregel gilt: Eine gründliche Reinigung der Solaranlage sollte mindestens einmal jährlich erfolgen. In landwirtschaftlich geprägten Gebieten oder in der Nähe von stark befahrenen Straßen kann eine häufigere Reinigung sinnvoll sein.
Für die meisten Verschmutzungen reicht entmineralisiertes Wasser völlig aus. Bei hartnäckigen Verschmutzungen können spezielle Reinigungsmittel für Photovoltaikanlagen verwendet werden. Auf keinen Fall dürfen aggressive Reiniger, Scheuermittel oder stark alkalische Substanzen zum Einsatz kommen. Diese beschädigen die Oberfläche der Module.
Während einige Hersteller die Eigenreinigung erlauben, schreiben andere die Reinigung durch zertifizierte Fachbetriebe vor. Prüfen Sie daher vor der Eigenreinigung unbedingt Ihre Garantieunterlagen. Dokumentieren Sie zudem immer den Zustand vor und nach der Reinigung mit Fotos und Notizen.
Deutliche Hinweise auf Reinigungsbedarf sind sichtbare Verschmutzungen wie Vogelkot, Laub oder eine gräuliche Staubschicht auf den Modulen. Auch ein plötzlicher Leistungsabfall kann auf Verschmutzung hinweisen. Moderne Monitoring-Systeme können solche Ertragseinbußen frühzeitig erkennen und melden.
Die Kosten für eine professionelle Photovoltaik-Reinigung liegen typischerweise zwischen 2-4 € pro Quadratmeter. Achten Sie darauf, dass der Dienstleister einen Nachweis der Fachkunde hat und eine gültige Versicherung für Höhenarbeiten besitzt.
Ihre kostenlose und unverbindliche
Beratungsanfrage
Ihre kostenlose und unverbindliche
Beratungsanfrage

Leitung Vertrieb
„Wir beantworten gerne alle Ihre Fragen innerhalb von zwei Werktagen.“