Photovoltaikanlage auf einem Ziegeldach

Ziegeldächer sind nicht nur für ihre klassische Ästhetik und Langlebigkeit bekannt, sondern bieten auch eine hervorragende Basis für die Installation von Photovoltaikanlagen.

Der Dachtyp besteht aus einzelnen, robusten Ziegeln, die überlappend angeordnet sind. Dadurch wird auf der einen Seite ein charakteristischer visueller Reiz geboten, auf der anderen Seite sorgt der Aufbau auch für eine effektive Wasserabführung.

Die spezielle Beschaffenheit eines Ziegeldachs ermöglicht es, traditionelles Handwerk mit moderner Solartechnologie zu vereinen.

Installateur montiert Solarmodule auf dem Dach eines Hauses, während unten ein gelber Lieferwagen mit Blitzsymbol und drei Personen stehen.
7 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Ziegeldächern werden spezielle Dachhaken unter den Ziegeln an den Sparren befestigt, um die PV-Module sicher zu montieren, ohne die Dachstruktur zu beschädigen.
  • Auf Schrägdächern mit Ziegeldeckung wird die PV-Anlage in der Regel parallel zur Dachfläche montiert.
  • Die Installation von PV-Anlagen auf Ziegeldächern ist besonders beliebt, da Ziegeldächer weit verbreitet sind und die Dachkonstruktion in der Regel stabil genug ist, um das Gewicht der PV-Module und Montagesysteme zu tragen.

Planung & Installation

Die Planung und Installation von Photovoltaikanlagen auf Ziegeldächern verlangt besondere Aufmerksamkeit, um die Dachstruktur zu schützen und gleichzeitig die Effizienz der Solaranlage zu maximieren.

Auswahl der PV-Module

Die Auswahl der PV-Module für ein Ziegeldach ist eine Entscheidung, die weitreichende Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit Ihrer Photovoltaikanlage hat.

Primär geht es nicht darum, Module mit der höchsten Effizienz zu wählen, sondern auch solche, die physisch und ästhetisch mit der Struktur und dem Erscheinungsbild Ihres Ziegeldaches harmonieren.

Welche Faktoren spielen in die Entscheidungsfindung hinein?

  • Gewicht der Module
  • Größe und Form der Module
  • Ästhetische Integration
  • Effizienz und Leistung

Schon gewusst?

Um Moos und Schmutz zu entfernen und Schäden zu beheben, sollte ein Ziegeldach etwa alle 5 bis 10 Jahre gewartet werden. Die PV-Anlage sollte Wartungsmaßnahmen entsprechend ermöglichen.

Photovoltaik Unterkonstruktion für Ziegeldächer – Befestigungstechniken und Montagemethoden

Die richtige Unterkonstruktion für Photovoltaik auf einem Ziegeldach ist entscheidend für eine sichere und langlebige Installation. PV-Module werden mittels spezieller Techniken auf einem Ziegeldach befestigt, sodass die strukturelle Integrität des Dachs gewahrt bleibt und die Anlage optimalen Halt erhält.

Direkte vs. indirekte Montage

Bei der Montage einer Photovoltaik Unterkonstruktion auf einem Ziegeldach gibt es zwei grundsätzliche Methoden:

  • Direkte Montage: Die PV-Module werden direkt auf den Ziegeln befestigt, was allerdings eine hohe Belastung für die Dacheindeckung bedeuten kann.
  • Indirekte Montage: Hierbei kommen Unterkonstruktionen zum Einsatz, die auf den Dachsparren befestigt werden und eine stabile Basis für die Solarmodule bieten.

Dachhaken und Montageschienen

Eine bewährte Methode, um PV auf einem Ziegeldach zu montieren, ist die Verwendung von Dachhaken, die direkt an den Dachsparren befestigt werden. Diese bieten eine zuverlässige Grundlage für Montageschienen, auf denen die PV-Module sicher fixiert werden.

Anpassbare Montagesysteme für optimale Ausrichtung

Moderne Montagesysteme sind anpassbar und ermöglichen eine optimale Neigung der Module, um den Ertrag zu maximieren. Zudem sorgen sie für eine gleichmäßige Lastverteilung, wodurch das Dach langfristig geschützt bleibt.

Die Wahl der richtigen Photovoltaik Unterkonstruktion für ein Ziegeldach und eine fachgerechte Installation der Befestigungstechnik sind entscheidend für die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit der Solaranlage. Experten empfehlen, auf hochwertige Materialien und eine präzise Montage zu setzen, um maximale Effizienz zu gewährleisten.

Neigung & Ausrichtung

Neigung und Ausrichtung sind Schlüsselfaktoren, um den Ertrag einer PV-Anlage zu maximieren. Stichwort: Effizienz und Effektivität.

Die optimale Neigung für PV-Module auf Ziegeldächern variiert je nach geografischer Lage. Dennoch wird eine Neigung von etwa 30 bis 35 Grad oft als optimal für Dächer in mittleren Breiten angesehen.

Jedoch spielt in puncto Neigung die Ausrichtung eine wichtige Rolle. Traditionell gilt eine Südausrichtung als optimal, um die höchsten Energieerträge zu erzielen. Ist die PV-Anlage gen Osten oder Westen ausgerichtet, ist eine etwas flachere Neigung zu empfehlen – etwa 25 Grad.

Schattenmanagement

Schatten ist der größte Feind einer PV-Anlage. Fällt er auf die Module – sei es durch Bäume, benachbarte Gebäude oder andere Strukturen – wird die Leistungsfähigkeit der Module geschmälert. In der Konsequenz sinkt der Energieertrag.

Ein effektives Schattenmanagement hilft dabei, den negativen Einfluss durch Verschattungen zu minieren.

  • Analyse und Planung: Bereits in der Planungsphase sollten potenzielle Schattenquellen sorgfältig analysiert werden.
  • Strategische Platzierung von Modulen: Basierend auf der Schattenanalyse kann die Anordnung der PV-Module auf dem Dach strategisch geplant werden.
  • Mikroinvertern oder Leistungsoptimierern: String-Wechselrichter können bei Verschattung eines Moduls im String die Leistung der gesamten Anlage beeinträchtigen. Mikroinverter oder Leistungsoptimierer bieten hier eine Lösung, indem sie jedes Modul einzeln steuern.

Überwachung & Wartung: Die Überwachung der Anlagenleistung kann helfen, Probleme durch Verschattung frühzeitig zu erkennen. Regelmäßige Wartung und gegebenenfalls das Beschneiden von Bäumen oder die Anpassung der Modulanordnung können dazu beitragen, die Effekte von Verschattungen zu

Genehmigungen & Vorschriften

Die Installation von Photovoltaikanlagen auf Ziegeldächern unterliegt verschiedenen

  • lokalen Bauvorschriften,
  • Genehmigungsverfahren
  • und Normen.

Die Vorschriften dienen dem Schutz von Eigentum, Sicherheit und der Gewährleistung, dass die Anlage effizient und ohne negative Auswirkungen auf die Umgebung betrieben wird.

Informieren Sie sich frühzeitig über sämtliche Genehmigungen und Vorschriften, die an Ihrem Standort gelten.

Hinweis

Für eine sichere Befestigung sind spezielle Dachhaken notwendig. Diese beschädigen die Ziegeln nicht.

PV-Anlage auf Ziegeldächern: Was sind die Vor- & Nachteile?

Vorteile:

  • Ästhetische Harmonie: Ziegeldächer sind für ihre ansprechende Optik bekannt. PV-Module lassen sich so montieren, dass sie das Erscheinungsbild des Daches ergänzen und nicht stören.
  • Langlebigkeit: Ziegel sind sehr langlebig und bieten eine solide Basis für die langfristige Installation von Solarpaneelen.
  • Wertsteigerung der Immobilie: Die Installation einer Photovoltaikanlage kann den Wert Ihrer Immobilie steigern. Viele Käufer schätzen die Energieeffizienz und die niedrigeren Stromrechnungen, die mit einer Solaranlage einhergehen.
  • Nachhaltigkeit: Die Nutzung von Solarenergie reduziert den Kohlenstoff-Fußabdruck und unterstützt den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen.

Nachteile:

  • Anfangsinvestition: Die Installation einer PV-Anlage auf einem Ziegeldach kann initial kostspieliger sein als auf anderen Dachtypen. Das liegt an den speziellen Montagesystemen und der möglicherweise komplexeren Installation.
  • Technische Herausforderungen: Bestimmte Ziegeldächer, besonders in älteren oder historischen Gebäuden, können zusätzliche technische Herausforderungen bei der Installation darstellen.
  • Wartungsüberlegungen: Zwar benötigen PV-Module generell wenig Wartung, jedoch kann die Zugänglichkeit auf Ziegeldächern bei Reparatur- oder Wartungsarbeiten erschwert sein.
  • Potenzielle strukturelle Belastung: Obwohl Ziegel robust sind, muss die zusätzliche Last der Solaranlage bei der Planung berücksichtigt werden.

Wartung & Pflege

Wartung und Pflege sind unerlässlich für die langfristige Leistung und Sicherheit einer PV-Anlage.

  • Inspektionen: Eine PV-Anlage sollte regelmäßig überprüft werden – mindestens einmal jährlich. Achten Sie dabei auf mögliche Beschädigungen an den Modulen, dem Montagesystem und den Ziegeln selbst.
  • Reinigung der Module: Die Effizienz von Solarpanelen kann durch Schmutz, Staub, Laub und Vogeldreck beeinträchtigt werden. Eine regelmäßige Reinigung hilft, die maximale Leistungsfähigkeit zu erhalten. Verwenden Sie weiches Wasser und vermeiden Sie harte Bürsten oder abrasive Reinigungsmittel.
  • Überprüfung der Kabel und Verbindungen: Stellen Sie sicher, dass alle elektrischen Verbindungen fest sind und keine Anzeichen von Verschleiß oder Korrosion aufweisen. Lockere oder beschädigte Kabel können nicht nur die Leistung beeinträchtigen, sondern stellen auch ein Sicherheitsrisiko dar.
  • Schneeräumung: In Gebieten mit starkem Schneefall sollten Sie darauf achten, Schneeansammlungen auf den Modulen zu entfernen. So minimieren Sie die Belastung der Dachstruktur und maximieren gleichzeitig die Sonneneinstrahlung.
  • Professionelle Wartung: Für einige Aspekte der Wartung kann es ratsam sein, einen Fachbetrieb zu beauftragen – etwa für die Überprüfung der Wechselrichter. Experten können potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und beheben.
Nachgefragt

FAQ Photovoltaik Ziegeldach

Eine professionell durchgeführte Installation einer PV-Anlage sollte Ihr Ziegeldach nicht beschädigen. Fachbetriebe verwenden spezielle Montagesysteme, die für Ziegeldächer konzipiert sind und eine sichere Befestigung der Solarpaneele gewährleisten – ohne die Ziegel oder die Dachstruktur zu kompromittieren. Wichtig ist jedoch, dass der Zustand des Daches vor der Installation überprüft wird.

Für die Installation auf Ziegeldächern sind keine speziell entwickelten PV-Module erforderlich. Die meisten gängigen Solarmodule können auf Ziegeldächern montiert werden. Vorausgesetzt, das Montagesystem ist für diesen Dachtyp geeignet.

Die Dauer der Installation einer Photovoltaikanlage auf einem Ziegeldach kann variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab – darunter:

  • die Größe der Anlage,
  • die spezifischen Eigenschaften des Daches
  • sowie die Wetterbedingungen während der Installationsphase.

Eine korrekt installierte Photovoltaikanlage sollte die Dachentwässerung nicht negativ beeinflussen. Wichtig: Das Montagesystem muss so konzipiert und angebracht werden, dass Wasser frei fließen und von der Dachfläche abgeleitet werden kann. Stauungen müssen verhindert werden.

Ja, eine Photovoltaikanlage kann nach der Installation in den meisten Fällen erweitert werden. Bei der Planung einer Erweiterung sollten jedoch einige wichtige Aspekte berücksichtigt werden:

  • Platz auf dem Dach
  • Kapazität des Wechselrichters
  • Anpassung der Unterkonstruktion
  • Elektrische Anschlüsse & Netzintegration
  • Genehmigungen & Vorschriften

Ihre kostenlose und unver­bindliche
Beratungs­anfrage

    Ihre kostenlose und unver­bindliche
    Beratungs­anfrage

    Katharina Kreidenweis
    Leitung Vertrieb

    „Wir beantworten gerne alle Ihre Fragen innerhalb von zwei Werktagen.“

    Kostenlose Beratung anfragen